31.07.2020
++++BERTHOLD KREUSER NEUER DAMENTRAINER++++
Seit einigen Wochen schwitzen die Damen in der Vorbereitung unter dem neuen Trainer Berthold Kreuser. Wir haben ihn zu einem kleinen Interview gebeten um einen Eindruck zu bekommen was seine Vorstellungen sind:
Was war der Anreiz für dich in Merzig zuzusagen?
„Die lange Zwangspause hatte etwas Gutes – wenn man das in der Situation überhaupt sagen darf – ich habe gemerkt, dass mir von Tag zu Tag mehr der Handball und die Halle gefehlt haben. Ich bin noch nicht bei ‚Ich habe fertig!‘ Aber ich wollte nicht irgendwas machen. Ich habe bereits im März in einem Interview gesagt, es muss zu mir passen. Ich will eine Mannschaft unabhängig von ihrer Spielklasse trainieren, bei der vor der Runde die personellen Voraussetzungen für ein regelmäßiges Mannschaftstraining und eine langfristige Perspektive gegeben sind. Diese Eckpunkte sind in Merzig gegeben und waren letztendlich ausschlaggebend.“
Du hast ja schonmal die Herrenmannschaft trainiert, wie fühlt es sich jetzt an wieder zurück beim HSV zu sein?
„Es hat schon richtig gezwickt, als ich Ende Juni der Mannschaft im Thielspark als verantwortlicher Trainer vorgestellt wurde. Es war eine tolle Zeit mit tollen Menschen, die ich nicht missen will. Was ich in der Form aber noch nicht erlebt habe und was mich unheimlich gefreut hat, waren die vielen Nachrichten und Anrufe ehemaliger Spieler des HSV und ‚älteren Bekannten‘ , die mir zu meinem neuen Engagement gratuliert haben. Da gab es Aussagen wie ‚ich freu mich wie Bolle‘ , es gab aber auch Drohungen wie ‚da komm ich mal in die Halle zum Training‘ .“
Du hast die Damen ja selbst noch nie spielen sehen aber was ist denn dein erster Eindruck von der Gruppe?
„So ein ‘Nicht-Kennen‘ hat auch Vorteile – meine ersten Eindrücke sind, dass untereinander ein offener Umgang gepflegt wird und die ‚Verzahnung‘ von älteren Spielerinnen mit den Jüngeren wirklich geglückt ist. Im Training ziehen (bis jetzt) alle super mit und ich habe bei jeder Einheit, egal ob bei den Waldläufen oder in der Halle, immer wieder Überraschungen erlebt. Schmerzhafte Begegnungen mit dem Deuserband oder anstrengende Stabiübungen werden mit einem Lächeln quittiert, Pezzibälle und Feder werden kurzum zum Lieblingsgerät erklärt. Die wenigen Trainingsinhalte mit Ball haben gezeigt, dass wir in dem Bereich viel trainieren dürfen.“
Was sind deine Ziele oder Ansprüche an die Mannschaft für die kommende Saison?
„Das ist schwierig mit einem Satz, der sich nur auf das Sportliche beziehen soll, zu beantworten. Ich versuch es trotzdem:
Ich erwarte, dass sich meine Spielerinnen zu jeder Phase der Saison als Teamplayer verstehen, dass sie nicht mit dem bisher Erreichten zufrieden sind, dass sie den Ehrgeiz haben, sich zu verbessern und dass sie die Veränderungen annehmen und umsetzen.
Mein Ziel ist es jede Spielerin zu verbessern und sie weiterzuentwickeln.
Erwartungen an mich als Trainer habe ich selbstverständlich…behalte diese aber für mich. Aber wer jetzt glaubt, dass ich nach Merzig gekommen bin, um hier eine ruhige Kugel zu schieben, den kann ich beruhigen: Ich möchte noch immer jedes Heimspiel gewinnen und noch immer kein Auswärtsspiel verlieren.“
