H1: Ein Remis als gefühlte Niederlage !

08.03.16, Saarbrücker Zeitung
HSG Eckbachtal vs. HSV Merzig-Hilbringen 24:24 (13:13)

Bei Schlusslicht HSG Eckbachtal hat in dieser Saison erst eine Mannschaft verloren. Am Sonntag hätte es um ein Haar den HSV Merzig-Hilbringen erwischt. Erst Sekunden vor Schluss gelang den Wölfen der Ausgleich.

Die lädierte Stelle war dick bandagiert, und Tomas Kraucevicius klagte über Schmerzen. Drei Tage vor dem Kellerduell des Handball-Oberligisten HSV Merzig-Hilbringen bei der HSG Eckbachtal hatte sich der HSV-Torjäger im Training den Fuß verdreht. Am Sonntag lief der 29 Jahre alte Litauer schon wieder auf, drängte beim Tabellenletzten kurz vor dem Ende mit letzter Kraft zum Tor und traf für die verletzungsgebeutelten Wölfezum 24:24-Endstand.

Echte Freude über das glückliche Remis sah man beim Punkt-Retter aber nicht. Teamkollege Marcel Rudolph wirkte ebenfalls betrübt. „Wir hatten es in der Hand und hätten die Partie früh entscheiden müssen“, seufzte der HSV-Kreisläufer und dachte an den verspielten Fünf-Tore-Vorsprung. Mit 9:4 führte der Tabellenelfte klar. Das Schlusslicht, das zuvor nur beim Heimsieg gegen Nieder-Olm jubeln durfte, schien nach einer Viertelstunde geschlagen. „Es passt alles, und du hast das Gefühl, gegen diesen Gegner nie verlieren zu können. Dann haben wir es unnötig spannend gemacht“, kritisierte HSV-Trainer Marcus Simowski die vergebenen Großchancen.

Kurz vor der Pause glichen die Gastgeber zum 13:13 aus. Nach einer völlig offenen zweiten Halbzeit legte der Außenseiter kurz vor Schluss sogar auf 24:23 vor und wollte den zweiten Sieg schon feiern. Doch da hatte Kraucevicius etwas dagegen. „Der Punkt ist verloren. Wenn dort bis auf ein Team alle gewinnen, dann will ich das auch. Der Druck war für einige Spieler offenbar zu groß“, befürchtete Simowski. Und der Druck wächst. Neun Spiele vor dem Saisonende ist der Abstand zur Abstiegszone auf vier Zähler geschrumpft.

Die Tore für den HSV Merzig-Hilbringen: Tomas Kraucevicius 7/3, Norbert Petö 4, Sebastian Klein 3, Marius Merziger 3, Lukas Fischer 2, Marcel Rudolph 3, Maurice Duchene und Lars Pfiffer jeweils 1.

 

 

Quelle: SZ vom 8. März 2016