H1: Wölfe gewinnen das Untere-Saar Derby !

05.11.18
Mit einer Top-Leistung sichern sich die Wölfe zwei Auswärtspunkte im Derby in Brotdorf und gewinnen 22:19. Spielbericht folgt …

Bilder vom Spiel könnt ihr hier sehen – Link Galerie Heiko Britz.

Das Spiel nochmal ansehen könnt Ihr euch hier bei „Erste Welle“.

Saarbrücker Zeitung vom 06.11.2018
Brotdorf. Emotionen, Kampf und ein verdienter Sieger: Nach zwei Niederlagen haben die Handballer des HSV Merzig-Hilbringen erstmals wieder das Derby gegen Brotdorf gewonnen. Mit dem 22:19 stürmten die Wölfe sogar an die Tabellenspitze.

Es ist wie verhext: Drei Strafwürfe hat der TuS Brotdorf gegen den HSV Merzig-Hilbringen verballert. Neben den „Fahrkarten“ vergeigten die Gastgeber im wichtigen Prestige-Duell zig „Hundertprozentige“, weil in den entscheidenden Phasen die Nerven meuterten – und Gäste-Torwart Matthias Hoffeld einfach alles „fraß“

Die drei Siebenmeter-Tore wären für die Gastgeber Gold wert gewesen. So aber ist kurz vor dem Ende des umkämpften Stadtduells ein Remis unmöglich. Beim Stand von 18:22 trifft Timm Reinert in der rappelvollen Brotdorfer Seffersbachhalle noch einmal vom Punkt. Zehn Sekunden später ist jedoch Schluss. Während die Heimzuschauer wie erstarrt auf die Anzeigetafel starren, feiern die Gäste-Spieler mit ihren Fans den 22:19-Triumph beim Erzrivalen.

Jubelnde Wölfe in der Höhle der Wombats – das gab es schon lange nicht mehr. Nach zwei Schlappen in der vergangenen Saison hat der HSV aber diesmal „in der Mutter aller Derbys“ endlich die Nase vorn. Und weil die HSG ATSV/TVA Saarbrücken in Zweibrücken mit 21:30 verlor, gibt es obendrauf die Tabellenführung. Mit 14:4 Punkten belegt Merzig nach neun Spieltagen Rang eins, vor der HSG Nordsaar (13:3), die ein Spiel weniger hat. Was will man mehr?

„Wir hatten einen Match-Plan und wollten über einen starken Deckungsverband die Räume dicht machen. Das ist uns gelungen. Vorne haben meine Jungs ruhiger, zielgerichteter agiert und so dem Gegner den Zahn gezogen. Sie haben Charakter gezeigt“, zollt HSV-Trainer Michael Göbel seiner Truppe ein dickes Lob. Christoph Rehlinger sieht es ähnlich. „Merzig hatte die bessere Tagesform. Wir haben etliche Torchancen vergeben und viele technische Fehler gemacht“, resümiert der TuS-Vorsitzende selbstkritisch. Ein Ergebnis mit drei Toren Unterschied hatte Rehlinger ja getippt, aber es sollte ein Heimsieg werden.

In den ersten 20 Minuten lief für die Gastgeber noch alles rund. Brotdorf legte knapp vor, Merzig zog nach. Nach einem Hattrick von HSV-Kreisläufer Marcel Rudolph (8:8, 8:9, 8:10) übernahmen die Gäste die Regie. Ab der 23. Minute lag der HSV immer vorn. Merzig führte zur Pause mit 13:11 und später zwischenzeitlich mit vier Toren – stets angepeitscht von Kapitän David Pfiffer, dem überragenden Akteur auf dem Feld.

„Als Matthias den dritten Siebenmeter pariert und ich kurz darauf den Strafwurf zur 18:14-Führung verwandelt hatte, war das die Vorentscheidung“, beschreibt Pfiffer die Schlüsselszenen in der 45. und 47. Minute. Erstaunlich: Matchwinner Hoffeld war ja schon Handball-Rentner. Nach dem Abstieg in die Saarlandliga und dem Wechsel von Stammtorhüter Sven Klein zur HG Saarlouis II kehrte der frühere Regionalliga-Torwart in den HSV-Kasten zurück – und hängt nun ein weiteres Jahr dran. „Ich habe mich bequatschen lassen. Nach dieser Saison ist aber endgültig Schluss“, betont der 38-Jährige. Im Kampf um die Meisterschaft will Hoffeld bis zum Schluss die Birne hinhalten. Ein Titel zum Karriere-Ende – das wär’s. „Der Siegeswille ist ungebrochen, besonders im Derby. Nur der Körper, der rät mir am Morgen danach beharrlich zum Aufhören“, lacht Hoffeld, der noch einige Morgen auf die Zähne beißen muss. Der Weg zum Titel ist weit.

Die Tore für den TuS Brotdorf: Lucian Scheid 5, Timm Reinert 4, Sebastian Klein 4, Marvin Hoff 1, Nikolas Jung 1, Elias Ebert 1, Patrick Stengel 1, Till Bost 1, Matthias Böhm 1.
Die Tore für den HSV Merzig-Hilbringen: David Pfiffer 7, Marcel Rudolph 5, Dino Zevic 4, Michael Arnold 3, Timo Scherer 2, Sascha Becker 1.

Derbysieg