H2: Die Welt zu Gast bei Freunden… !

03.12.15
TuS Brotdorf II vs. HSV Merzig-Hilbringen II 28:22 (14:8)
„Zwoote“ verliert verdient auswärts beim Titelkonkurrenten TuS Brotdorf II

Die Welt zu Gast bei Freunden…so lautete 2006 der Slogan des WM-Sommermärchens. Die „Zwoot“ des HSV war am vergangenen Wochenende auch zu Gast bei Freunden, und wie…

…die Liebe und Zuneigung war in der Seffersbachhalle sozusagen greifbar und wurde der „Zwooten“ schon beim Betreten des Spielfeldes förmlich entgegen geschleudert. Mit einem netten Willkommens-Banner wurde man in Empfang genommen und man fühlte sich gleich „gut aufgehoben“ 😉

Beiden Teams war die Anspannung deutlich anzumerken, grüßten sich doch viele frühere Mitstreiter eher wortkarg und unterkühlt. Understatement war angesagt und keiner wollte sich allzu sehr in die Karten schauen lassen.

NCUK_9494ach konzentrierter Aufwärmphase war es nun also angerichtet…die Mutter aller Derbys sollte beginnen. Die Spieler richteten nochmals Ihr Leibchen, die Trainer zogen sich ein letztes Mal den Lidstrich ihres Pokerface nach und hinter der Tribüne geschah gar Sonderbares. Die eigens vom TUS angemieteten Freizeit-Hooligans berauschten sich final an den im Vorbericht schon vorgestellten Aga-Kröten…doch wurde nicht nur, wie zunächst gedacht, daran geleckt…NEIN…die armen Tiere wurden offensichtlich getrocknet, fein gemahlen und anschließend auf geschnupft. Anders ist die folgende, über 60 Minuten andauernde Sangesleistung nicht zu erklären.

Aber zum Spiel: Der Beginn war keinesfalls von Taktik oder sonstigem strategischem Geplänkel geprägt. Alles Quatsch…sofort ging es Vollgas zur Sache. Den besseren Start erwischten die Mannen aus „Capitol City“. Tobi Endres und Sepp Bochem netzten problemlos und die Merziger Anhängerschaft frohlockte bereits. Doch der TUS konterte ebenso souverän in Person des, in der Hauptstadt noch gänzlich unbekannten Tim Kaiser auf Linksaußen. Dirk Ströker im Tor der Gäste brauchte ein paar Bälle um ins Spiel zu finden, aber auf der gegenüberliegenden Spielfeldseite deutete sich bereits zu Spielbeginn an, was zum guten Schluss über das Ergebnis der Partie entscheiden sollte. Soviel sei hier schon verraten: Die „Zwoot“ wurde nicht von einem Brotdorfer Spieler geschlagen. Es ist wirklich eine Geschichte, wie sie nur das Leben schreibt…ausgerechnet der Exil-HSV’ler Marco Moritz brachte die HSV-Kanoniere mit einer unglaublichen Leistung im Tor schier zur Verzweiflung und die mangelhafte Schussauswahl und –ausführung, sowie schlichtes Pech besorgte den Rest. Bis zum 6:6 war das Spiel ausgeglichen, doch gepusht von den Moritz’schen Paraden begannen die Hausherren sich Tor um Tor abzusetzen. In den Gesichtern der „Zwooten“ sah man deutliche Ratlosigkeit einkehren. Zur Halbzeit war bei Spielstand 14:8 für die Gastgeber ein klarer Trend zu erkennen.

Auch in Durchgang 2 war das Spiel klar von den beiden Abwehrreihen bestimmt. Beide Mannschaften mussten sich jeden Treffer hart erarbeiten und die sogenannten leichten Tore waren Mangelware. Klar, es war ein Derby, da bekommt keiner was geschenkt. Auf beiden Seiten wurde ausgeteilt und eingesteckt gleichermaßen, wobei man sich dem Eindruck nicht erwehren konnte, dass die zweiköpfige Schiedsgerichtbarkeit diesmal zwei verschiedene Druckausgaben des Regelwerkes mit im Gepäck hatte 😉 Verteilung Zeitstrafen 6:2 bzw. Verteilung Strafwürfe 1:6…jeweils gegen den HSV…na ja, Ausgewogenheit sieht jedenfalls anders aus!

Nun, jetzt wollen wir aber nicht meckern, dieser Umstand machte den Unterschied letzten Endes nicht aus. Die weiterhin unterirdischen Torabschlüsse unserer Jungs und die klasse Leistung vom 8. HSV ’ler auf der Platte waren Ursprung allen Übels. Das denkbar Undenkbare ist nun denkbar geworden, die schier unglaubliche Siegesserie der „Zwooten“ ist gerissen und das Projekt hat einen kleinen Dämpfer bekommen. Aber nehmen wir es nicht so schwer und tragen es wie Gentlemen. Gönnen wir David den kurzen Genuss des Triumphs über Goliath, lassen die Freizeit-Hooligans ihren Kröten-Rausch ausschlafen und ziehen uns in vornehmer Haltung und mit erhobener Nase zurück. Ein Wiedersehen ist sicher…und wie lautet das Sprichwort: „Am Arsch ist die Ente fett!“ 😉

Die Jungs von der „Zwooten“ schütteln sich diese Woche den Mini-Schock bei einem feinen Steak in der WunderBar aus dem Zwirn und treten gestärkt am Wochenende einfach eine neue Siegesserie an. Gegner ist am Samstag, 05.12. um 17:30 Uhr in der Thielspark-Halle die HSG Fraulautern-Überherrn II.

Wir freuen uns auf eure Unterstützung 😉

P.S. Es lebe der Humor und die Pressefreiheit
Dirk S.