H2: Keine weiteren Heimpunkte für die Jungs !

19.11.18
Spielbericht HSV Merzig/Hilbringen 2 – HG Saarlouis 3 17:28 (11:15)

„Ihr müsst das wollen!“, so die einfache, aber treffende Ansage, die Trainer Jörg Waerder vor dem Spiel an seine Truppe richtete. Die Voraussetzungen für einen Sieg gegen die Konkurrenz aus Saarlouis, die mit 8:8 Punkten unmittelbarer Tabellennachbar war, schienen durchaus gegeben. Heimspiel, Harz und volle Bank – lediglich auf Verstärkung aus den Reihen der Wölfe musste man verzichten, da diese zeitgleich die Reise nach Schmelz antraten. Trotzdem kamen einige altgediente Anhänger des zwooten Hiebs lieber in den heimischen Thielspark, unterstützten die Jungs tatkräftig und feuerten sie trotz Rückstand immer wieder von der Tribüne an. Wie kann es also sein, dass am Ende 17:28 Tore auf der Anzeige standen?
2. Herren 2 web(1 von 2)„Ihr müsst das wollen“ hatte Waerder gesagt. Die erste Hälfte der Begegnung zeichnete sich durch eine eklatante Anhäufung von Unkonzentriertheiten und technischen Fehlern aus. Bälle wurden nicht gefangen, rutschten aus der Hand, wurden leichtfertig dem Gegner überlassen, Pässe schlecht oder nachlässig ausgeführt. Glücklicherweise war auch der Gegner aus der heimlichen Hauptstadt nicht auf der Höhe. Nachdem die Saarlouiser in der 6. Minute erstmals in Führung gehen konnten (3:4), dauerte es bis zur 10. Minuten, bis die Zwoote den Anschluss fand (4:4), bevor die HG in der 16. (!) Minute erneut vorlegen konnte. Im Gegensatz zur Waerder-Truppe, die auch mit dem Unparteiischen haderte, fanden die Saarlouiser aber zunehmend besser ins Spiel und zeigten vor allem in der Abwehr Härte. Nach einer Auszeit und einer erneuten Ansprache von Trainer Waerder gelang es kurzzeitig, das Spiel in die richtige Richtung zu lenken, Bernardy brachte Merzig in der 21. Minute letztmalig in Führung (7:6). In die Halbzeitpause ging es dann bereits mit einem 4-Tore Rückstand (11:15). Noch schien aber alles machbar.
„Ihr müsst das wollen“ hatte Trainer Waerder gesagt, aber auch in Halbzeit 2 setzte die HG das erste Ausrufezeichen und ging dank 7-m 11:16 in Führung. Den Rest der zweiten Halbzeit lief der zwoote Hieb damit einem Rückstand hinterher, näher als die vier Tore, mit denen man in die Halbzeit gegangen war, sollte man nicht mehr herankommen. Stattdessen setzte sich die HG Stück für Stück ab, trotz der teils hohen Führung war der Umgang auf der Platte ruppig: Negativer Tiefpunkt war eine 1:1 Situation, in der Patrick Mattina (HG) und Sebastian Zapp (HSV) aneinandergerieten und in welcher der HSV, nachdem Trainer Waerder auf eine angemessene Strafe insistiert hatte, wieder einmal das Nachsehen hatte. Beide Spieler bekamen Zeitstrafen und der HSV zusätzlich gelb gegen die Bank.
Damit zeigt sich zugleich der entscheidende Unterschied zwischen den beiden Mannschaften. Ohne den Gästen zu nahe treten zu wollen: Da wurde zwar schon Handball gespielt, aber auch nicht auf einem so überragenden Niveau, dass die Zwoote keine Chance gehabt hätte. Die Gäste hatten aber den Willen, Tore zu machen, in der Abwehr zuzupacken und sie ließen dies trotz deutlicher Führung auch nicht schleifen, sondern zogen ihr Spiel dann bis zum Ende durch.
Nun hat jede Niederlage aber auch ihre positive Seiten. Nach einer heißen Dusche zu den Klängen von Becks „Loser“ saß ein Großteil des zwooten Hiebs noch bei kaltem Bier zusammen und besprach das Spiel und die Mannschaftssituation. Ein Reflexionsprozess wurde in Gang gesetzt, an dessen Ende die Erkenntnis stand: Irgendwo muss der Wille herkommen, nämlich aus hartem Training und gemeinsamer Arbeit am Ball: Dann wird’s beim nächsten Spiel gegen den HC Perl auch wieder Punkte geben. Weiter geht’s Männer!

Es spielten:
Michael Klein, Sebastian Johannes 1, Sebastian Zapp 1, Felix Scherhag 1, Simon Bessey, Timo Schnur 5, Sebastian Lamber 3, Alexander Bernardy 1, Tim Donate 1, Fabian Becker, Micha Zimmer 4 , Rouven Friedrich, Christian Quintes, Daniel Johannes