H2: Unnötige Niederlage in der Hauptstadt !

11.03.2019
Spielbericht: TB St. Johann – HSV Merzig/Hilbringen 2 26:25 (13:12)
Unnötige Niederlage in der Hauptstadt

Ein windiger Sonntagmorgen im März, ein jeder geht seinen Leidenschaften nach: Während manch einer die heilige Messe besucht, feiern andere ihr Hochamt zuhause auf der Couch mit Weizenbier und dem Sport1 Doppelpass. Nicht so die Herren Zwo, die sich zur unchristlichen Uhrzeit 9:15 am gewohnten Treffpunkt einfanden. Prompt wurde dann auch der bereits sehr umfangreiche Strafenkatalog um eine Neuigkeit ergänzt: 2. Herren 2 web(1 von 2)„Nichterscheinen am Treffpunkt, weil zu früh“ zieht künftig eine Spende in die Mannschaftskasse nach sich. Langer Rede kurzer Sinn: Um 11 Uhr sollte Anpfiff in der Landeshauptstadt sein und niemand zeigte sich begeistert davon, ein Herrenspiel so früh auszutragen. Derweil, es half alles nichts und der knapp bestückte Kader um Trainer Waerder erreichte mehr als pünktlich die Sporthalle St. Arnual, deren bloße Existenz unter älteren Kalibern bereits für Verwunderung sorgte. Als ob Saarbrücken nicht schon genug Hallen hätte.
St. Arnual, so die positiven Seiten, zeichnet sich durch modernes, renoviertes Interieur und einen griffigen und sauberen Hallenboden aus. Wer weiterdenkt, wird schnell zu dem Schluss kommen, dass Harz hier nicht gern gesehen ist, wenngleich auch das offizielle Spielgerät und die übrigen Bälle der Saarbrücker Gegner vermuten ließen, dass ihnen des Handballers liebster Freund nicht unbekannt ist. Solcherlei Ausreden wollte Trainer Waerder auch gar nicht erst hören. Harzfrei, Uhrzeit, Schiedsrichter, sch***egal, damit muss auch der Gegner zurechtkommen. Der Coach wollte die Truppe, die zuletzt frei auf gespielt hatte und damit sehr erfolgreich fuhr, davor bewahren, gegen den Tabellenvorletzten allzu lässig ins Gefecht zu ziehen.
Anfangs funktionierte das auch ganz gut: nach einem neckischen Hin und Her in den ersten fünf Spielminuten, in denen sich beide Mannschaften beschnupperten und wenig passierte, spielte die Zwoote das, was sie fürwahr am besten kann: Tempo. Innerhalb weniger Minuten brachten einige starke Rückraumaktionen, vor allem aber die schnelle Mitte, welche den TBS vor große Probleme stellte, den kleinen Wölfen eine 3:8 Führung (11. Minute) ein. Danach begann der weniger schmeichelhafte Teil des Spiels. Das Tempo konnte der TBS nicht halten, als der Zwoote Hieb dann aber bereits nach 12 Minuten auf die Idee kann, eben dieses Tempo rauszunehmen und Ergebnisverwaltung zu betreiben, folgte eine kleine Lektion in Handballbasics. Immer wieder gelang es dem Saarbrücker Rückraum, der an sich nicht durch Gefährlichkeit glänzte, die Abwehr herauszulocken und ihren körperlich präsenten und sehr stark spielenden Kreisläufer anzuspielen, was in der Regel mit einem Siebenmeter endete. Hier hätte die Abwehr das Anspiel konsequenter unterbinden müssen. Auch das Einlaufen der Außen, einer der einfachsten Spielzüge, sorgte für mehr Verwirrung in den eigenen Reihen als gut war. Hinzu kam dann noch eine z.T. bescheidene Chancenauswertung: Plötzlich war aus einem 3:8 ein 12:12 (28. Min) geworden. Hier muss man dem Gegner Respekt aussprechen: Der TBS gab sich zu keiner Zeit auf und kämpfte mit Unterstützung des kleinen aber lauten Heimpublikums verbissen um jedes Tor. Und das macht sich bezahlt. Halbzeitstand: 13:12.
„Sicht nicht gegenseitig schlechtmachen, wenn einer einen Fehler macht, sondern als Mannschaft zusammen stehen“, so das Motto, mit dem die Zwoote aus der Pause kam. Was in Hz. 1 funktionierte, funktionierte auch in Hz .2: Tempo. 16:19 der Stand nach 39. Minuten. Aber die Lektion aus Hz. 1 hatte nicht gefruchtet: erneut nahm man dieses Tempo wieder raus und ließ sich vom Spiel des Gastgeber anstecken. Hinzu kamen z.T. überhastete Abschlüsse und technische Fehler. Trotzdem gelang es bis zur 53. Minuten die Führung zu halten, obgleich der TBS immer wieder bis auf einen Zähler dran war. Auch die Tormänner konnten diesmal die Truppe nicht retten: Johannes und Klein zwar. z.T. mit starken Paraden, aber auch immer wieder ohne das entscheidende Quäntchen Glück: So wusste Klein genau, in welcher Ecke der Siebenmeter landen würde – er schafft es aber trotzdem nicht, ihn rauszufischen.
Ein Siebenmeter ist es dann auch, der den kleinen Wölfen endgültig das Genick bricht: Nach dem Ausgleich zum 25:25 (59.) nimmt der TBS seine Auszeit und nutzt den Ballbesitz klug. Der Versuch des HSV, den Angriff zu unterbinden führt drei Sekunden vor Schluss zum Siebenmeter für den TBS: Montag (TBS) trifft diesen ebenso, wie die vier vorherigen, der zwoote Hieb muss ohne Punkte duschen, die ach so schöne Rückrundenbilanz erhält einen ersten Dämpfer. Nun heißt es am Sonntag Charakter zu zeigen. Wenn es gegen den Tabellendritten geht, der zur Abwechslung einmal aus der Hauptstadt kommt, dann wird sich zeigen, ob die Zwoote aus ihren Fehlern lernt und einen schönen Tempohandball spielt. Wir danken unseren angereisten Fans Jürgen und Leon und hoffen dann am Sonntag, nach dem Spiel der B-weiblich, auf tatkräftige Unterstützung durch die HSV-Familie!

Es spielten:
Michael Klein, Sebastian Johannes 3, Simon Bessey, Sebastian Lamber 7, Alexander Bernardy 5, Tim Donate,, Sebastian Zapp 2, Micha Zimmer 8, Christian Quintes, Daniel Johannes.

Auf der Bank:
Jörg Waerder, Christian Johannes, Philipp Kess.

Sekretär: Felix Scherhag