H2: Zwoote fährt verdient die ersten Punkte ein !

10.09.18
Spielbericht HSV Merzig-Hilbringen 2 – HSG Völklingen 2 26:20 (9:10)

Nach der schwachen Leistung gegen den USC war die Ansage von Trainer Waerder vor dem Spiel deutlich. Zwei Punkte sollten her. Erneut ergänzten die Jungwölfe Lukas Schwindling und Alex Bernardy den Kader, mit Sascha Becker kam außerdem ein Linkshänder hinzu, der sowohl die Außen- als auch die Rückraumposition beherrscht. Waerder entschied sich dementsprechend von Beginn an mit den drei Nachwuchstalenten zu spielen, setzte Sebastian Lamber auf die Spielmacherposition, Pascal Neumann an den Kreis und Timo Schnur auf den rechten Rückraum, bzw. im Wechsel mit Sascha Becker auf Rechtsaußen. Im Tor startete erneut Schnattschneider.
2. Herren 1 web(1 von 1)Bevor die Begegnung angepfiffen werden konnte, kam es bereits zu ersten Irritationen. Die HSG war nur ungern angereist, weil der Kader geschwächt war, der HSV hatte aber diesmal von einer Spielverlegung abgesehen, da bereits das erste Spiel gegen USC in Saarbrücken (auf Wunsch des Gastgebers) verschoben worden war und man mit einer erneuten Verlegung den eigenen Kader geschwächt hätte. Es sei an dieser Stelle auf den Bericht der HSG zum Spiel verwiesen, zu dem wir hier Stellung beziehen möchten. Der HSV ist anderen Vereinen gegenüber prinzipiell immer entgegenkommend, was eine Spielverlegung angeht:
Offenbar war es der HSG aber ja trotzdem gelungen, eine spielfähige Mannschaft zusammen zu bekommen. Dass man leider nicht immer seinen A-Kader beisammen hat, ist ein Problem, dass alle Vereine betrifft und eine Spielverlegung sollte eher die Ausnahme sein, mittlerweile scheint es aber Usus geworden zu sein, dass man sich die Spiele, wenn sie denn nicht passen, auf Termine legt, an welchem man auf U21 Spieler oder Spieler der ersten Herren zurückgreifen kann, die dann nicht festgespielt sind. Auch der zwoote Hieb des HSV hatte in den letzten Jahren diese bittere Pille schlucken müssen, sonst wäre der Abstieg in die Bezirksliga vermeidbar gewesen.
Dass der angesetzte Unparteiische nicht erschien, heizte die Stimmung zusätzlich an.
Im Publikum befand sich zu diesem Zeitpunkt ein Gespann zweier Jungschiedsrichterinnen, die gekommen waren, um sich das Spiel anzusehen. Die Behauptung, dass es sich dabei um Spielerfrauen handeln würde, ist einfach nur unverschämt und zeugt von mangelndem Sportsgeist. Beide Frauen spielen und pfeifen für die HSG Fraulautern-Überherrn. Dass eine der beiden mit einem HSV-Spieler liiert ist, ist ihre Privatsache und sie als „Spielerfrau“ zu titulieren zeugt von einem, im Handball leider immer noch weit verbreitetem, veralteten Frauenbild.
Ein solches Verhalten ist umso bedauerlicher in einer Zeit, in der HVS-Präsident Eugen Roth händeringend Schiedsrichternachwuchs sucht. Der zwoote Hieb des HSV kam schließlich auch nicht auf die Idee, die Schuld für die Niederlage gegen USC beim Unparteiischen Thome zu suchen, der USC Schiedsrichter ist. Wir sprechen hier unseren Respekt aus, dass die beiden Jungschiedsrichterinnen ihren Samstagabend geopfert haben, obwohl sie dafür verbal sehr viel einstecken mussten.

Nun aber zum Spiel:
Geschenkt wurde sich nichts, das zeigt der Spielstand von 2:1 in der siebten Spielminute. Die HSG spielte sehr variabel und nutzte ihren wuchtigen Kreisläufer, der entweder selbst zum Zug kam oder Räume für den Rückraum schuf. Die starke Mannschaftsleistung der Völklinger lässt sich vor allem an der Torverteilung erkennen: 20 Tore verteilen sich auf 8 Spieler (beim HSV gingen 22 der 26 Treffer auf das Konto der drei jungen Wilden). Gerade in Halbzeit 1 war das Spiel ein offener Schlagabtausch. Nach einer drei Tore Führung in der 20. Minute gelang es der HSG, Stück für Stück heranzukommen und schließlich, nach einer unschönen Szene, die HSV-Rückraum Lukas Schwindling die Rote Karte brachte, das Spiel zur Halbzeit zu drehen und 9:10 in Führung zu gehen. Bis dato hatte Schattschneider den zwooten Hieb mit starken Paraden im Spiel gehalten, bereits zu Beginn der Partie einen Siebenmeter vereitelt.
Die Halbzeitansprache von Trainer Waerder fiel entsprechend aus. Die Mannschaft wurde noch mal motiviert alles zu geben und dem heimischen Publikum zu zeigen, dass man diese Partie gewinnen wollte. Um den Druck auf den Gegner noch mal zu erhöhen, die Abwehr zu stabilisieren und den Ausfall des gesperrten Rückraumes Schwindling zu kompensieren, zog Waerder letztlich, trotz Knieproblemen, das Trikot noch mal an und mischte auf der Platte mit. Halbzeit zwei begann glücklich für den zwooten Hieb. Sebastian Lamber zweimal treffsicher am Siebenmeterpunkt, Spielstand 11:10. Die HSG blieb aber lange dran, ging zwischenzeitlich immer wieder in Führung. Aber der zwoote Hieb ließ nicht locker und zeigte eine geschlossene Mannschaftsleistung. Der Abwehrverband stand zusammen, jeder half jedem, vorne zeigten die jungen Wilden, was sie können: Bernardy mit 8, Lamber und Becker mit 7 Toren im Spiel. Stark auch die Leistung von Bessey, der schon ein A-Jugend Spiel in den Knochen hatte und im Wechsel mit Waerder Angriff/Abwehr spielte. Als Lamber beim Spielstand von 18:16 ausnahmsweise einmal nicht treffsicher von der Siebenmeterlinie war, stand die Mannschaft geschlossen zusammen, kämpfte weiter hart und erarbeitete sich ein 23:16 in Minute 53. Möglich war dies auch, weil der Gegner viel Kraft verschenkte, über SR-Entscheidungen zu diskutieren und die Ursachen für Fehler weniger bei sich selbst suchte. Am Ende stand ein 26:20 Sieg für den HSV auf der Uhr, der leider ein Geschmäckle hinterlässt. Das eine Niederlage in der Regel für Unmut sorgt, weiß jeder der schon mal Teamsport ausgeübt hat, die Berichterstattung der Gäste wirkte aber fast, als hätte der HSV auf der Platte vor sich hin dilettiert, was definitiv nicht der Fall war. Nun, am 20.01.2019, im ersten Spiel des neuen Jahres für den zwooten Hieb aus Merzig, hat die HSG die Möglichkeit sich zu revanchieren und zu zeigen, ob man zuhause und mit A-Kader den HSV schlagen kann. Wir sind gespannt.

Es spielten:
Pascal Neumann, Sven Dyck. Simon Bessey, Sascha Becker 7, Sebastian Lamber 7 (4/3), Jan Schattschneider, Christian Quintes 1 (1/1,) Niclas Kerber, Alexander Bernardy 8, Dirk Ströker, Jörg Waerder, Timo Schnur 2, Thomas Schäfer, Schwindling Lukas 1.