Lehrjahre sind keine Herrenjahre – Lektionen in Handball für den zwooten Hieb !

27.09.2019
1) HSV Merzig/Hilbringen 2 – HSG Völklingen 2 17:32 (8:16)
2) HSV Merzig/Hilbringen 2 – HF Illtal 1 13:36 (4:18)

1) „Ja, von der Tafel der Erinnrung will ich/ Weglöschen alle törichten Geschichten“, (oder so ähnlich) mag sich mancher Spieler der Zwooten nach dem missglückten Match gegen Völklingen gedacht haben. Da fällt nach drei Wochen harzfreiem Training das Match gegen den USC baustellenbedingt aus und man darf die Saison zu Hause unter besten Bedingungen eröffnen und dann geht alles schief (inklusive des Hochladens des Spielberichtes – nicht einmal das Internet ist auf Seiten des zwooten Hiebes).
Nachdem man in der vergangenen Spielzeit sogar in Völklingen gewinnen konnte, allerdings vor allem dank der Unterstützung von freien Spielern aus der Ersten, drehten die verletzungsdezimierten Völklinger diesmal den Spieß um und brachten ihrerseits Verstärkung mit, was aber nicht als Ausrede für die hohe Niederlage gelten darf. Obwohl die Bank voll besetzt war, fehlt der Zwooten momentan einfach ein routinierter RM: Johannes und Scherhag gaben aber ihr bestes auf der Position und zeigten z.T. durchaus Potential, die Mannschaft muss aber bezüglich der Spielzüge und deren Ausführung einfach noch zusammenwachsen. Gegen die aggressive und bewegungsfreudige Abwehr der HSG spielte man zu viel „Standhandball“, was schnell bestraft wurde und für wenige Lücken in der Abwehr sorgte. So wurden die meisten Tore auf Seiten des HSV eher durch starke Einzelaktionen als durch wirkliches Herausspielen erzielt, Spielzüge mitunter viel zu schnell abgeschlossen, was der HSG wiederum Gelegenheit zum Gegenstoß gab. Gegen den variablen Angriff der Völklinger, der – dem Wolfsrudel nicht unähnlich – gerne das jugolsawische Kreuzen als Auslösehandlung spielte und Rückräume im Kader hatte, die sowohl über ein starkes 1:1 verfügten als auch von 10m schießen konnten, tat sich die 6:0 Abwehr sehr schwer. Nach einer ganz kurzen Führung zu Beginn des Matches übernahm die HSG schnell das Spiel und gab dies auch nicht mehr her, obgleich die Zwoote bis zuletzt kämpfte. Ein besonderer Dank gilt an Michael Klein, der es sich nicht nehmen ließ, nach dem fordernden Spiel seiner A-weiblich gegen die Bundesligistinnen aus Friesenheim noch als Backup für Keeper Daniel Johannes zur Verfügung zu stehen.

2) Dass man gegen den RPS-Ligisten HF Illtal nicht mehr würde tun können, als sich bestmöglich zu verkaufen, war bereits vor dem Pokalspiel klar. Nachdem die Stimmung vor dem Spiel aber etwas zu locker war, wurde sich in der Kabine ausgesprochen und beschlossen, sich für die anwesende HSV-Familie von der besten Seite zu präsentieren: „Wir wollen sein/ ein einig Volk von Brüdern“ hieß es ganz im Sinne von Schiller: Dies galt insbesondere für die Abwehr. Trotz der körperlichen und technischen Überlegenheit der Zebras kämpfte die Zwoote von der ersten bis zur letzten Minute und konnte einige schöne Aktionen zeigen. Während Torgarant Bernardy, den Markus Simowski wohl leider noch Erinnerung hatte, konstant gedeckt wurde und in diesem Spiel, zumindest als Shooter, nicht in Erscheinung treten konnte, gelang es Micha Zimmer wieder einige ansehnliche Treffer vom Rückraum zu erzielen. Auch Zapp und Heidweiler konnten sich gegen die dominante Illtaler Abwehr durchsetzen, mit Routinier Neumann auf dem Rückraum, der für Ruhe sorgte, aber auch mit S: Johannes, gelang es diesmal deutlich besser, Spielzüge konsequent zu spielen und mal zu einem Torabschluss zu kommen, Rückkehrer Kempf konnte sich, nachdem er auf Außen freigespielt wurde, ebenfalls in der Torschützenliste verewigen. Frenetisch bejubelt von den für die Uhrzeit und den Termin recht zahlreichen Zuschauern der HSV-Familie wurden vor allem die starken Paraden von Jungtorwart Daniel Johannes, der, nachdem er merkte, dass auch RPS-Oberligisten nur mit Bällen werfen, einige Gegenstöße entschärfen konnte. Auch Christian Johannes ließ es nicht nehmen, sich dem Illtaler Angriff zu stellen und zeigte eine solide Leistung.
Obwohl gerade die jüngeren Illtaler Spieler mitunter in Reaktion auf einen Torerfolg der Zwooten kurz aufdrehten und zeigten, dass da noch deutlich Luft nach oben war, konnte der zwoote Hieb sich insgesamt gut verkaufen. Markus Simowski wird seine Jungs wohl auch angewiesen haben, darauf zu achten, dass sie verletzungsfrei aus der Partie kommen und Kräfte sparen sollen für ihr Match gegen den TuS KL/Dansenberg II diesen Sonntag.
Trotz der Niederlage ist die Mannschaft an diesem Abend ein Stück mehr zusammengewachsen und hat sich bezüglich ihrer Leistung, gerade wenn man das Spiel gegen Völklingen bedenkt, bereits deutlich gesteigert. Möglich war dies aber auch, dank der großartigen Unterstützung der HSV-Familie für die wir uns an dieser Stelle nochmal herzlich bedanken möchten. Der Kapitän der Wölfe, Marcel Rudolph, lobte eine Kiste aus, sollte es der Zwooten gelingen in den zweistelligen Torbereich vorzudringen, Co-Kapitän Timo Scherer packte die Trommeln aus, selbst die zweite Vorsitzenden Astrid Moritz ließ es sich nicht nehmen, diese zu schlagen. Zahlreiche Spieler des Wolfsrudels, aber auch Spielerinnen aus dem Damenbereich und andere Mitglieder der HSV-Familie feuerten den zwooten Hieb bis zuletzt an, sodass eine Stimmung herrschte, die einem Pokalfinale würdig gewesen wäre, auch wenn das Abenteuer Pokal für die zwoote Mannschaft wieder einmal beendet ist. Macht aber nix, denn am Sonntag haben dann zumindest die Wölfe die Gelegenheit in die zweite Hauptrunde einzuziehen! Wir drücken euch die Daumen!

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