SZ: Den Wölfen fehlte eine Spur Cleverness !

06.09.17, Saarbrücker Zeitung
Merzig. Handball-Saarlandligist HSV Merzig-Hilbringen hat am Sonntag beim Liga-Start vor eigenen Fans eine 24:26-Niederlage kassiert.

zwieVon Roland Schmidt
Saisonstart missglückt: Die Handballer des HSV Merzig-Hilbringen haben am vergangenen Sonntag ihr Auftaktspiel in der Saarlandliga mit 24:26 (12:12) verloren und erstes Lehrgeld bezahlt. Nach nervösem Beginn hielt das neu formierte Wölfe-Rudel das Heimspiel gegen den SV Zweibrücken II offen und kämpfte in der Thielspark-Halle bis zu Schluss.
Abstimmungsprobleme in der Abwehr, leichte Fehler und verpasste
Torchancen führten letztlich zum Fehlstart des Oberliga-Absteigers vor 250 Fans. Pech: Nach einem Schlagabtausch auf Augenhöhe glich HSV-Kapitän David Pfiffer vier Minuten vor dem Abpfiff zum 24:24 aus.

Erst in den Schluss-Minuten bog das eingespielte Gäste-Team auf die Siegerstraße ein. Da war mehr drin. „Das Ergebnis ist unglücklich. Ein Remis wäre gerecht gewesen. Ich bin mit der Leistung meiner Mannschaft aber sehr zufrieden“, kommentierte Michael Göbel das erste Pflichtspiel unter seiner Regie.

Der frühe Dämpfer schmeckte dem neuen HSV-Trainer nicht, trotzdem sah er Positives von seiner Mannschaft. „Die Moral und die Stimmung stimmen. Meine Jungs haben alles gegeben und dazu gelernt“, resümierte der Nachfolger von Marcus Simowski. Aller Anfang ist eben schwer, sogar für Routinier Dino Zvekic.

Der Neuzugang im linken Rückraum markierte in der sechsten Spielminute sein erstes Pflichtspiel-Tor im HSV-Trikot. Nach dem Treffer zur 2:1-Führung warf der 24 Jahre alte Bosnier vom luxemburgischen Erstligisten Schifflange zwei weitere Bälle ins Netz.
Sein Debüt beschrieb er später selbstkritisch. „Ich war nicht zufrieden. Mir fehlt die Bindung zum Spiel und ich brauche noch Zeit, um die Lauf- und Pass-Wege besser kennen zu lernen“, seufzte der neue Kanonier auf der Königsposition.

Die Rückraum-Kollegen Dejan Pavlov (7) und David Pfiffer (10) machten es besser. Nach der Pause (12:12) blieb die Partie eng, und die Führung wechselte ständig: 13:12, 16:17, 22:21.
Torwart-Oldie Matthias Hoffeld hielt die Birne hin und die Gastgeber mit
seinen Paraden im Spiel. Doch das reichte nicht. „Wir sind in der Abwehr nicht konsequent genug herausgetreten und haben die starken Gäste-Schützen in der Nahwurfzone zu leicht zum Abschluss kommen lassen. Das war ein Knackpunkt der Partie“, sagte Dirk Ströker.

Der HSV-Vorsitzende saß als zweiter Torwart auf der Bank und erlebte mit, wie die Rosenstädter kurz vor Schluss cleverer agierten und die zum Greifen nahen Punkte aus der Halle entführten. Doch etwas baute ihn auch auf: „Im Vergleich zur letzten Saison war die Halle deutlich besser gefüllt. Ich hoffe, dieses neue Interesse stabilisiert sich nachhaltig.“
Auf Nachhaltigkeit setzt auch Michael Göbel. Vor der jungen Mannschaft läge noch viel Arbeit, hatte er vor der Partie betont.

Unbeeindruckt vom frühen Dämpfer blickt der neue Teamchef Michael Göbel optimistisch nach vorn: „Wenn wir konsequent weiterarbeiten, werden bald auch die Resultate stimmen. Heute ist noch nichts Schlimmes passiert. Alles ist gut!“

Torschützen: Lukas Schwindling 2, Dejan Pavlov 7, Sascha Becker 1, David Pfiffer 10/2, Dino Zvekic 3, Marcel Rudolph 1