SZ: Eine Niederlage, die Mut macht !

13.12.16, Saarbrücker Zeitung
Eine Niederlage, die Mut macht

Von Roland Schmidt
Dansenberg. Verkehrte Welt: Die Oberliga-Handballer des HSV Merzig-Hilbringen hatten am Samstag beim Tabellenersten TuS Kaiserslautern-Dansenberg mit 31:33 (12:18) verloren. Punkte gab es keine, aber die Gäste jubelten, während die Gewinner frustriert vom Feld schlurften.

Zehn Sekunden vor Schluss hatte Dansenberg den Ball an die Latte gehämmert. Mit drei Toren Rückstand konnte der HSV die Niederlage zwar nicht mehr abwenden, für eine Ergebniskosmetik reichte es aber allemal: Pass auf Marius Merziger, Wurf, Treffer, Schluss-Sirene, Beifall vom Gegner. „Ich gratuliere zur kämpferischen Leistung“, zollte Dansenbergs Trainer Marco Sliwa dem Außenseiter Respekt. Kollege Marcus Simowski attestierte seiner Mannschaft eine enorme Steigerung. „Hätten meine Jungs zu Hause gegen Kastellaun gespielt wie heute, hätten wir zwei Punkte mehr auf dem Konto“, ärgerte sich der HSV-Trainer. Angesichts des schneidigen Auftritts beim Favoriten kam der Ärger über die 31:32-Schlappe gegen den direkten Konkurrenten noch mal hoch. Es schien allerdings so, als hätte seine scharfe Kritik gefruchtet. In der Vorwoche spielte der Abstiegskandidat wie ein solcher. Beim Liga-Primus war die HSV-Truppe kaum wiederzuerkennen. Auch ohne Julius Rost, Lars Pfiffer, Lukas Fischer und Laszlo Kincses hielten die Wölfe mit und drehten nach der Pause sogar auf – trotz dünner Bank.

„Man hat gesehen, dass sie etwas gutmachen wollten. Die zweite Halbzeit haben wir sogar gewonnen“, stellte Simowski zufrieden fest. Der starke Auftritt beim Spitzenreiter macht ihm für die Zukunft Mut. Mut, der zuletzt fehlte. Mit fünf Punkten auf dem Konto ist der HSV vor dem letzten Vorrundenspiel gegen Vallendar (14. Januar) Vorletzter. Fünf Zählern fehlen zu einem Nichtabstiegsplatz. Die Aussichten sind also nicht gerade rosig. „Diesmal wird es richtig schwer, die Klasse zu halten“, prophezeit Simowski, aber einen guten Vorsatz für 2017 hat er schon: „Wenn wir unser Bestes geben, können wir es packen.“