SZ: Gut gekämpft, aber wieder ohne Beute !

18.01.17, Saarbrücker Zeitung
Handball-Oberliga: HSV Merzig-Hilbringen unterliegt dem Tabellenvierten Vallendar mit 26:29.
Die Vorrunde in der Handball-Oberliga endete für den HSV Merzig-Hilbringen so, wie sie begonnen hatte – ohne Zählbares. Nach starkem Beginn ging dem Abstiegskandidaten im Heimspiel gegen Vallendar die Luft aus.

Von Roland Schmidt,
Merzig. Es ist zum Heulen: 40 Minuten lang lieferten die „Wölfe“ den „Löwen“ am Samstag einen großen Kampf. Zwischenzeitlich führte der Tabellenvorletzte HSV Merzig-Hilbringen zu Hause im letzten Hinspiel der Handball-Oberliga gegen den Tabellenvierten HV Vallendar sogar mit vier Toren, mobilisierte in der Thielspark-Halle alle Kräfte – und musste den Favoriten später doch mit ganzer Beute ziehen lassen. „Die Jungs haben gegen ein Top-Team stark gespielt. Der aktuelle Kader gibt eben nicht mehr her“, stellte HSV-Trainer Marcus Simowski nach der 26:29-Niederlage nüchtern fest.

Eigentlich war das Duell des verletzungsgebeutelten Saar-Teams gegen den topbesetzten Pfalz-Rivalen ein Spiegelbild der Saison. „Wir hatten nicht die Mittel, sprich Spieler, um in den entscheidenden Phasen zu reagieren oder nachzulegen. Trotz guter Abwehr haben wir knapp verloren“, seufzte Simowski, der mit zwei Kreisläufern begann.

Vier Tore Vorsprung zu Beginn

Die Taktik ging auf. Marcel Rudolph und Maurice Duchene liefen sich oft frei und trafen vom Kreis, während Norbert Petö (7) im Rückraum „keulte“. Der erwartete „Klassenunterschied“ war nicht erkennbar. Im Gegenteil. Der Außenseiter dominierte und lag mit 15:11 (25.) vorn. „Wir haben den Gegner vor große Probleme gestellt“, kommentierte Rückraumspieler Christian Jung die stärkste Phase seiner Mannschaft. 200 Zuschauer klatschten Beifall, doch die Begeisterung ebbte schnell ab. 15:14 stand es beim Gang in die Kabine. Immerhin.

Kraft und Konzentration fehlen

In der Pause war Erholung angesagt. Bis zur 40. Minute baute Merzig den Vorsprung wieder aus und führte mit 19:16. „Leider konnten wir das Niveau nicht halten. Am Ende haben uns Kraft und Konzentration gefehlt, im Angriff und in der Abwehr“, sagte Jung, und der Trainer stimmte ihm zu. Seine Mannschaft habe es versäumt, sich für die anfangs guten Leistungen zu belohnen und viele Bälle verworfen, stellte Simowski fest. Co-Trainer Johannes Moritz ergänzte: „In der entscheidenden Phase haben wir die Nerven verloren und vorne zu schnell abgeschlossen.“ Vallendar spielte nun die konditionelle Überlegenheit aus, traf zum 19:19 (43.) und zog auf 28:24 (57.) davon. Das war’s.

Zehn Wochen ist es her, dass die Wölfe letztmals jubelten. Seit dem 28:25-Heimsieg gegen Völklingen wuchs der Abstand zur Nichtabstiegszone auf fünf Punkte an. Die Rückrunde bleibt, um den Abstieg abzuwenden, doch es wird schwer. „Wir haben den Kader einer starken Saarlandliga-Mannschaft. Trotzdem können wir es packen, aber nur, wenn wir am Samstag gewinnen“, schaut Simowski auf das Heimspiel gegen den punktgleichen Tabellen-13. TV Nieder-Olm. Ab 19.30 Uhr könnte in der Thielspark-Halle im Kampf um den Ligaverbleib eine erste Vorentscheidung fallen.

Die Tore für den HSV Merzig-Hilbringen: Norbert Petö 7, Rouven Louis 4, Marius Merziger 3, David Pfiffer 3, Marcel Rudolph 2, Maurice Duchène 2, Christian Jung 2, Sebastian Klein 2, Laszlo Kincses 1.

„Die Jungs haben gegen ein Top-Team stark gespielt. Der aktuelle Kader gibt eben nicht mehr her.“
Marcus Simowski, Trainer des HSV Merzig-Hilbringen