SZ: „Wir hatten uns mehr vorgenommen“ !

30.03.16, Saarbrücker Zeitung
Püttlingens Frauen holen Pokal und stellen mit Marion Müller Spielerin des Jahres Handball-Saarlandpokal: HSV Merzig-Hilbringen scheidet im Halbfinale aus – Illtal darf endlich jubeln. Nach mehreren vergeblichen Anläufen sind sie endlich am Ziel: Die HF Illtal haben zum ersten Mal den saarländischen Handball-Pokal gewonnen. Der HSV Merzig-Hilbringen schied im Halbfinale aus – gegen den späteren Sieger.

Von SZ-Mitarbeiter
Sebastian Weisbrodt

Saarbrücken. Sie haben lange warten müssen, entsprechend groß ist der Jubel: Kurz nach der Schluss-Sirene fallen sich die Spieler der Handballfreunde Illtal in die Arme und tanzen ausgelassen im Kreis. Nach mehreren zweiten Plätzen – 2015 gab es im Finale ein 20:28 gegen den SV Zweibrücken – sind sie endlich am Ziel: Am Ostermontag gewann die Mannschaft von Trainer Steffen Ecker in der Saarbrücker Joachim-Deckarm-Halle erstmals den saarländischen Handball-Pokal.

Illtal behielt in einem packenden Finale gegen Oberliga-Konkurrent HSG Völklingen die Oberhand und gewann mit 26:23 (13:11). „Es ist ein unbeschreibliches Gefühl, den Pott endlich geholt zu haben. Wir sind unserer Favoritenrolle gerecht geworden. Aber das war alles andere als ein Selbstläufer, Völklingen hat ein tolles Spiel gemacht“, jubelte Illtals Rückraumspieler Niklas Kiefer.

Warum es für die HSG Völklingen nicht zum großen Wurf reichte, erklärte Linksaußen Valentin Schaeben: „Heute haben uns einfach ein paar Prozente gefehlt. Illtal hat viele einfache Tore aus dem Rückraum gemacht. Wir mussten um jeden Treffer kämpfen. Deshalb haben wir mehr Chancen ausgelassen.“ Die HSG präsentierte sich lange auf Augenhöhe und schloss ihre Angriffe vor allem durch Dorian Vallet erfolgreich ab. Da der Franzose neun Tore im Finale erzielte, konnte er sich im Anschluss über die Wahl zum besten Spieler des Turniers freuen. Auf der Gegenseite wurde der Illtaler Robin Näckel zum besten Torwart gekürt.

Im ersten Halbfinale hatte sich Völklingen zuvor mit 26:18 (15:8) gegen Saarlandligist HC Dillingen/Diefflen durchgesetzt. „Für uns war es eine tolle Erfahrung, hier dabei sein zu können. Für den Verein war die Teilnahme einer der größten Erfolge überhaupt. Es hat uns riesig gefreut, aber Völklingen war dann doch eine Hausnummer zu hoch“, sagte Christoph Senzig, der mit dem HC zuvor zum Pokalschreck avanciert war und den Oberligisten VTZ Saarpfalz in der ersten Hauptrunde rauskegelte.

Für die Wölfe des HSV Merzig-Hilbringen war im Halbfinale gegen Illtal Schluss. Der Oberligist von Trainer Marcus Simowski trat mit einer dünn besetzten Bank an und unterlag mit 24:29 (6:14). „Uns fehlen fünf Stammspieler. Da wird es natürlich richtig schwer. In der zweiten Halbzeit konnten wir uns zwar steigern, aber insgesamt hatten wir uns mehr vorgenommen“, sagte HSV-Spieler Marius Merziger.

Eugen Roth, der Präsident des Handball-Verbands Saar, zog ein positives Fazit: „Das war eine tolle Veranstaltung und Werbung für den Handball. Es waren bis zu 1200 Zuschauer hier.“

Saarbrücken. Das breiteste Lächeln in der Saarbrücker Joachim-Deckarm-Halle gehörte am Ostermontag Marion Müller. Die Spielführerin des HSV Püttlingen wurde vom Handball-Verband Saar nicht nur als Spielerin des Jahres 2015 ausgezeichnet, sondern gewann mit ihrer Mannschaft obendrein auch noch die Bank-1-Saar-Trophy, den saarländischen Handballpokal.

Im Finale setzte sich der Titelverteidiger ungefährdet mit 24:15 (9:5) im Oberliga-Duell gegen die Damen des SV 64 Zweibrücken durch. „Uns war nicht klar, dass wir heute so souverän auftreten würden. Wir haben momentan einfach einen Lauf und sind richtig gut drauf“, freute sich die bestens gelaunte Püttlinger Spielführerin. Das Finalspiel konnten die Zweibrücker „Löwinnen“ nur in der Anfangsphase bis zum 5:5 offen gestalten. Danach kam der HSV richtig ins Rollen und stellte die Weichen schon vor der Halbzeit auf Sieg.

Einige Minuten zuvor unterstrich der HSV schon im Halbfinale seine glänzende Form, als er seinen Dauerrivalen HSG DJK Marpingen-SC Alsweiler mit 21:11 (11:5) ausschaltete. Dass Püttlingen in diesem Spiel früh mit 6:0 führte, ging auf das Konto von Kathrin Lill, die ihren Kasten regelrecht vernagelte und am Ende auch zurecht zur besten Torhüterin des Turniers gewählt wurde.

Im zweiten Halbfinale sicherte sich der SV 64 Zweibrücken gegen den einzigen Saarlandligisten im Frauen-Feld, die HSG Ottweiler/Steinbach, das Endspiel-Ticket und gewann mit 20:11 (8:4). Da die Zweibrückerin Lucie Krein nicht nur in diesem Spiel ihre Treffsicherheit unter Beweis stellte, sondern auch im Finale, wurde sie zur besten Spielerin des Turniers gewählt. skr

„Uns fehlen fünf Stammspieler. Da wird es natürlich richtig schwer.“
Marius Merziger, Spieler des HSV Merzig-Hilbringen