TuS Brotdorf (Wombats) – HSV Merzig-Hilbringen (Wölfe) 24:27 (9:13) !

13.02.2020
Die Nr. 1 in der Stadt sind wird – Rückblick auf das Derby-Wochenende Teil 2

Das Derby zwischen Wombats und Wölfen zählt zu den Highlights der Saarlandligasaison. Dabei ist es gar nicht allzu lange her, dass die beiden Mannschaften sich lediglich außerhalb des Ligabetriebes duellieren konnten: In den mittlerweile ausgesetzten Stadtmeisterschaften. Dort war es dann häufig so, dass die Wombats mit ihrer Saarlandligatruppe den RPS-Wölfen wenig entgegenzusetzen hatten, dafür aber der zwoote Hieb des Rudels eine Klatsche kassierte. In einer der letzten Stadtmeisterschaften vor dem Abstieg aus der RPS-Liga war das aber anders. Damals gewann der zwoote Hieb. Vor allem dank der starken Leistung eines noch jungen Rückraumspielers, der damals eine überragende Partie zeigte und dem man für die Zukunft einiges prophezeite. Seitdem sind ein paar Jahre vergangen und Michael „Maikel“ Arnold hat sich stetig weiterentwickelt und ist zu einem festen Bestandteil des Rudels geworden. Dass ihn die Atmosphäre in der Seffersbachhalle noch immer nicht schrecken kann, belegte er am Sonntagabend eindrucksvoll. Mit einer geschlossenen Mannschaftsleistung und einem starken Arnold konnten die Wölfe in Brotdorf überzeugen und, wenngleich weniger deutlich als im Hinspiel, einen sicheren Sieg einfahren.

Die Truppe um Trainer Recktenwald war von Beginn an sehr motiviert und mental gut auf das Derby eingestellt, die gewohnte 5:1 Abwehr kam zwar der Spielweise von Brotdorfs RM Matze Böhm entgegen, stand aber trotzdem von Beginn an gut und erlaubte sich nur kleinere Fehler. Philip Kewenig, einem weiteren jungen Hoffnungsträger des Rudels, war es dann nach knapp zwei Minuten vergönnt, das erste Tor des Spiels zu erzielen und die Wölfe in Führung zu bringen. Die Wombats blieben erstmal dran, allerdings kam es nach knapp acht Minuten erstmals zum Bruch im Spiel als es über Arnold gelang mit zwei in Führung zu gehen. Über Böhm und Kreibig konnten die Wombats in dieser Phase des Spiels nochmal den Anschluss finden und zweimal den Ausgleich erzielen (5:5, 12. Minute), der unmittelbar auf Kreibigs Ausgleich folgende Führungstreffer durch Scherer, der sich im Hinspiel noch verletzt hatte und dafür diesmal wieder richtig aufdrehte, zeigte aber das grundlegende Problem der Wombats in dieser Partie. Die Zahl der Spieler, die das Tempo hätten mitgehen können, war stark reglementiert. Die gut haltenden Merziger Torhüter Klein und Schattschneider ermöglichten ihren Spielern, Fehlwürfe der Wombats zu bestrafen. Als die Wölfe sich dann nach knapp sechzehn Minuten erstmals auf drei Tore absetzen konnten und Spielertrainer Kreibig nach einem bösen Foul an Niklas Eberhard, der nicht mehr weiterspielen konnte, von der Platte musste, entwickelte die Partie sich in die von Recktenwald angestrebte Richtung.

Mit einer komfortablen Führung hätte man nun lediglich auf dem Niveau weiterspielen und auf Fehler des Gastgebers warten müssen. Allerdings zeigten die Wölfe dann doch noch einmal Nerven und ließen die Gäste nach deren Auszeit auf ein Tor rankommen (8:9, 21 Min.). Erneut war hier Matze Böhm die treibende Kraft auf Seiten des TuS. Über Arnold und Scherer zogen die Wölfe aber wieder davon und Recktenwald legte jetzt die Grüne Karte um in den letzten Minuten der ersten Halbzeit die Weichen für das weitere Spiel zu stellen. Rudolph konnte erstmals auf vier Tore erhöhen, in Unterzahl gelang Wallrich aber dann nochmal ein Treffer, der von Becker beantwortet wurde, sodass die Wölfe mit einer 9:13 Führung Luft schnappen konnten.

Es gelang diesmal das gefürchtete „Halbzeittief“ zu vermeiden und die Konzentration hochzuhalten. Zvekic vollstreckte im Angriff direkt und erhöhte auf fünf, nachdem Krangemann nochmal für den TuS traf, ging das Rudel über Arnold, der durch Ruhe und Durchsetzungsvermögen glänzte. mit sechs Treffern in Führung (36.).Es sah düster aus für den Gastgeber. Zwar kam es noch einmal zu einer Sturmphase, aber aufgrund der komfortablen Führung, die das Rudel sich zwischenzeitlich erarbeitet hatte, konnten kleiner Fehler und Schwächen gut kompensiert werden. Kaum dass die Wombats sich auf drei Tore herangearbeitet hatten (42. Min.) zog das Rudel das Tempo wieder an und über Schwindling und Kewenig davon. Nach 52 Minuten hatte sich das Spiel für die Gastgeber im Kreis gedreht. Böhm war am Siebenmeterpunkt gescheitert, Arnold hatte wieder auf sechs erhöht.

Knapp sieben Minuten vor Schluss nahmen die Wombats nochmal eine Auszeit, in der Hoffnung das Spiel irgendwie drehen zu können. Es war ihnen nicht vergönnt. Trotz seiner starken individuellen Leistung musste sich Matthias Böhm in diesen letzten Spielminuten den Merziger Torhütern geschlagen geben. Er scheiterte zweimal am Siebenmeterpunkt, sodass die Wombats die Zeitstrafen gegen Becker (55.) und Scherer (57.) nicht wirklich effektiv nutzen konnten.

Einen kleinen Vorwurf muss man dem Rudel da aber doch machen. Mit der Sechs-Tore-Führung im Rücken kurz vor Schluss ließ man sich etwas treiben und die Wombats nochmal zum Zug kommen. Auch eine Auszeit kurz vor Schluss konnte daran nichts mehr ändern. Im Gegensatz zum Hinspiel waren die Wölfe jetzt einfach glücklich, das Spiel entschieden zu haben und nahmen in den letzten Minuten ein wenig das Tempo heraus, sodass die Wombats am Ende noch bis auf drei Tore herankamen. Bis zum Schluss gekämpft, wie sich das im Derby gehört.

Da die Falken aber einen ungefährdeten Sieg gegen die zweite Garde des SV64 einfahren konnten (und zudem ein Spiel weniger haben), werden die Wombats dieses Niveau gegen Dudweiler/Fischbach halten müssen, wenn sie aus dem unteren Ende der Tabelle herauswollen. Wie Illtal 2 auf die Tabellensituation reagieren wird, bleibt abzuwarten. Die Wölfe verteidigen indes ihren zweiten Platz und können entspannt auf die Begegnung gegen den zwooten Hieb der HG Saarlouis blicken. Apropos zwooter Hieb:
Auch der konnte endlich wieder Punkte einfahren, dank der Unterstützung von Sascha Becker, der es sich nicht nehmen ließ, statt denn Derbysieg zu feiern, direkt nach Saarlouis zu fahren, wo die wiederauferstandenen Routiniers Matthias Hoffeld und Laslo Kincses mit dem der Rest der Truppe bereits auf ihn warteten. Mit so viel Erfahrung konnte man gegen die zweite Garde der Falken deutlich gewinnen.

Umso schöner, dass noch ein großer Teil der HSV Familie nach dem Derby mit nach Saarlouis gefahren ist. #EinVereinEineFamilie#MehralsHandball

Es spielten:

Sven Klein, Phillip Kewenig 3, Sascha Becker 3 , Marcel Rudolph 2, Timo Scherer 5, Jan Schattschneider, Tobias Schwindling 1 , Markus Erschens, Dino Zvekic 2, Niklas Eberhard 2 1/1, Michael Arnold 7, Philipp Henkel 2 1/1.

Herren 1_2-min