H1: Norbert Petö bringt den Thielspark zum Kochen !

30.11.14
HSV Merzig-Hilbringen vs. TuS Kaiserslautern-Dansenberg 26:25 (14:12)
26:25 Last-Minute-Sieg der Wölfe

Es war das erwartete heiße, aber zu keinem Zeitpunkt unfaire Duell zweier Teams, welches an Spannung, Dramatik und Einsatz kaum zu überbieten war. Am Ende jubelte das Wölfe-Team zusammen mit mehr als 400 begeisterten Zuschauern.

petö

Die Wölfe, bei denen die beiden Pfiffer Brüder angeschlagen nicht zum Einsatz kamen, hatte den besseren Start und führten schnell mit 3:0 Toren (4. Spielminute). Eine sehr gute und hochengagierte Deckungsarbeit vor dem guten Keeper Andrej Kessler ließ den Gästen aus der Pfalz zu Beginn des Spieles nur wenig Platz zur Entfaltung. Aber der TuS Kl./Dansenbeg kam zurück und ging seinerseits nach neun Spielminuten sogar mit 4:5 in Führung.

Die Wölfe hielten das Tempo aber weiterhin hoch und setzen somit den TuS Dansenberg immer wieder unter Druck. Das Spiel der Wölfe war auch nach 15 Spielminuten weiterhin sehr ansehnlich. Insbesondere die Abwehrarbeit legte den Grundstein für ein erfolgreiches Angriffsspiel. Das Team von Johannes Moritz und Marcus Simowski führte nach kleinem Zwischenspurt nach 15. Spielminute verdient mit 10:6. Der Großwallstädter Neuzugang im Team der Gäste, Mirko Nikolic Klajic war bei Tomas Kraucevicius in besten Händen, einzig Linkshänder Ivan Vukas (ehemaliger kroatischer Nationalspieler) spielte stark, war oftmals in seinen Aktionen unberechenbar und stellte den Abwehrverbund der Wölfe vor große Herausforderungen.

Die Wölfe spielten konzentriert weiter und hatten beim 14:10 (28. Spielminute) sogar die Chance auf 15:10 davon zu ziehen. Aber die Wölfe brachten sich gestern Abend oftmals selbst – und dies teilweise sehr leichtfertig – um den Lohn ihrer engagierten Abwehrarbeit. Viele in der Abwehr mühsam erkämpfte Bälle wurden durch eine Vielzahl an technischen Fehlern (Ballverluste, Stürmerfouls, Betreten des Kreises) auf dem Weg nach vorne wieder hergegeben und der TuS Dansenberg nahm diese Einladung dankend an und verkürzte so den Spielstand noch vor der Pause. Mit dem 14:12-Halbzeitstand beendeten die beiden Schiedsrichter Hoffmann/Hummel die ersten dreißig Spielminuten.

Der TuS aus Dansenberg kam besser aus der Pause und drehte schnell den eigenen 2-Tore-Rückstand in eine 2-Tore-Führung (17:19 in der 40. Spielminute). „Metty“ Bochem teilte sich jetzt das Abwehrzentrum mit Peter Laux, die wiederum im Angriff für Thomas Kochann und Julius Rost Platz machten. Die Wölfe kämpften sich, jederzeit angefeuert von dem tollen Merziger Publikum, wieder heran, schafften den Ausgleich in der 45. Spielminute (20:20) und gingen sogar wieder mit 23:21 in der 52. Spielminuten in Führung. Es entwickelte sich nun ein offener Schlagabtausch. Dansenberg schaffte den Ausgleich 23:23 in der 55. Spielminute.

Die Merziger Wölfe legten erneut zum 24:23 vor, ehe das Team von Gästetrainer Kai Christmann zum 24:25 durchstartete. Sollte jetzt wirklich die „0“ fallen und erstmals in dieser Saison eine Gästemannschaft die Punkte aus dem Wölfe-Bau mitnehmen? Fast keinen der Zuschauer hielt es jetzt mehr auf den Sitzen, als das 25:25 für die Gastgeber fiel und auch der kommende Angriff des TuS Dansenberg ohne Torerfolg blieb.

Da war sie also nun, die Chance kurz vor Ende der Partie bei eigenem Ballbesitz in Führung zu gehen und evtl. die Entscheidung zu Gunsten der Wölfe zu erzielen. Erneut kam aber sehr schnell der „Arm“ der Schiedsrichter (Zeitspiel) nach nur wenigen Sekunden und ein Abschluss musste her. Tom Paetow nahm sich ein Herz und versuchte mit einem Wurf aus dem Rückraum das siegbringende Tor für die Wölfe zu erzielen. Der Ball blieb wurde jedoch eine Beute des guten Dansenberger Schlussmanns Seitz und somit hatten auf einmal die Spieler aus Dansenberg 15 Sekunden vor Schluss die Chance, das Spiel zu ihren Gunsten zu drehen.

Die Zeit schien still zustehen, Dansenberg war gerade dabei, den Torwart für den 7. Feldspieler zu wechseln, als Norbert Petö in den Pass eines Dansenbergers Spieler lief, sich den Ball erkämpfte und unaufhaltsam in Richtung TuS Tor sprintete. In diese Richtung machte sich nun auch der Dansenberg-Torwart Seitz wieder auf, konnte aber den Wurf von Norbert Petö  zwei Sekunden vor dem Schlusspfiff nicht mehr abwehren. Der Schlusspfiff  ging unter in einem Siegesgewühl der Wölfe, die den Torschützen unter sich begruben und einen schon nicht mehr erwarteten Sieg feierten. Und so leuchtete am Ende des Spieles ein glücklicher aber auch nicht unverdienter 26:25-Sieg der Wölfe auf der Anzeigentafel.

Wer die letzten spielentscheidenden Sekunden in bewegten Bilder erleben möchte: https://m.youtube.com/watch?v=jXJ5EiEHNOY

Für unsere Wölfe waren im Einsatz: Kessler, Klein: Scheid 2, Kincses 2, Laux 2, Petö 6, Kochann 6/3, Kraucevicius 2, Klein 2/1, Merziger 1, Paetow 2, Bochem, Rost 1

Am nächsten Wochenende spielen die Wölfe bei der TSG Friesenheim 2 am Samstag, den 06.12.2014 um 20.00 Uhr. Abfahrt des Busses ist um 15.40 Uhr an der Stadthalle Merzig.

Vormerken sollten sich alle Zuschauer, Fans und Freunde der Wölfe Samstag, den 13.Dezember um 19.30 Uhr in der Merziger Thielspark-Halle, wenn ein sicherlich überaus spannendes „Saarland-Derby“gegen die HF Illtal das Wölfe-Handballjahr beschließt. Alle Spieler Wölfe (Merzig) wie Zebras (HF Illtal) hoffen dabei natürlich auf eine volle, vielleicht sogar ausverkaufte, Merziger Thielsparkhalle. Treffen doch zu diesem Derby dieses Mal zwei saarländische Mannschaften aus der RPS-Oberliga Spitzengruppe aufeinander. Wann hat es das zum letzten Mal gegeben?

 

Saarbrücker Zeitung 02.12.14
Der Thielspark wird zum Tollhaus
Handball-Oberliga: HSV Merzig-Hilbringen gewinnt gegen Dansenberg in letzter Sekunde

Von Roland Schmidt
Völlig losgelöst: Norbert Petö lässt sich auch vom Trikotzupfer eines Dansenberger Spielers nicht aufhalten und nimmt Maß. Mit dem 26:25 warf der Rückraumspieler die Wölfe zum Sieg. Für diese zwei Punkte musste Handball-Oberligist HSV Merzig-Hilbringen hart ackern: Erst mit dem Abpfiff machte Norbert Petö am vergangenen Samstag den 26:25-Heimsieg gegen Dansenberg perfekt. Danach stand die Thielspark-Halle Kopf.

Nach dem letzten Wurf von Norbert Petö brachen am Samstag in der Thielspark-Halle Merzig alle Dämme. Der Jubel war grenzenlos. Mit dem Abpfiff hatte der Rückraumspieler des Handball-Oberligisten HSV Merzig-Hilbringen den Ball zum 26:25-Heimsieg ins Tor des TuS Kaiserslautern-Dansenberg geschlenzt und bei den 350 Zuschauern auf den Rängen und den Mitspielern Freudenstürme entfacht. Sekunden früher war der Ungar in einen Gäste-Pass gelaufen, hatte das runde Leder abgefangen, blitzschnell Richtung TuS-Tor geprellt und dort mit der Schluss-Sirene versenkt. Wahnsinn – wobei man sagen muss, dass der Ausgang der Partie glücklich war.

Petö schnappt nach Luft

Größere Verletzungen gab es in dem offenen, hart aber fair geführten Saar-Pfalz-Derby nicht. Im Anschluss musste Merzigs Matchwinner allerdings aufpassen, dass er nicht von den eigenen Mitspielern zerquetscht wurde. Petö schnappte inmitten der dicken Freudentraube nach Luft, doch er strahlte. „Diese Schmerzen nimmt man gern in Kauf. Passiert ist nichts“, lachte der sechsfache Torschütze und atmete tief durch.

Erleichtert wirkte später auch sein Trainer, den das turbulente Spiel mit den häufig wechselnden Führungen Nerven gekostet hatte. „Es war der erwartet heiße Kampf mit einer dramatischen Schlussphase und dem besseren Ende für uns. Ein echter Handball-Krimi eben“, resümierte Marcus Simowski zufrieden.

Sein Team startete stark und ging mit 3:0 (4. Spielminute) in Führung. Dansenbergs Angriff um den neu verpflichteten slowenischen Nationalspieler Mirko Nikolic-Kajic konterte und glich zwischenzeitlich aus (3:3, 6:6). Danach war aber Merzig wieder am Drücker und zog auf 14:10 weg. „Dank der bärenstarken Abwehr. Wir haben in der ersten Halbzeit nur zwölf Gegentore kassiert. Das sagt alles“, meinte Simowski.

Nach der Pause (14:12) verließ die Gastgeber das Wurfglück. Die Pfälzer nutzten ihre Chancen und zogen auf 19:17 (42.) davon. Nun musste der „achte Merziger“ helfen und tat es. Das Publikum peitschte sein Team nach vorn.

Abwehrchef Mathias Bochem und Kapitän Peter Laux machten im HSV-Defensiv-Zentrum die Räume eng, Thomas Kochann verschärfte im Angriff das Tempo. Dann lief es wieder. Merzig glich zum 20:20 (48. Minute) aus, doch die Partie wogte weiter hin und her: 21:20, 24:23, 24:25, 25:25.

30 Sekunden vor Schluss startete Dansenberg den letzten Versuch, beide Punkte zu entführen. Doch der Angriff scheiterte, weil Petö aufpasste und den Ball stibitzte. „Ich bin einfach dazwischen gegangen. Das Risiko ist belohnt worden“, sagte der 25 Jahre alte Ungar schmunzelnd und freute sich. Über die immer noch weiße Heimspiel-Weste, den zweiten Tabellenplatz und die tollen Fans, die seiner Meinung nach großen Anteil am Erfolg haben. „Vor so einer Kulisse macht das Siegen nämlich noch mehr Spaß“, schwärmte er.

Die Tore für den HSV Merzig-Hilbringen: Norbert Petö 6, Thomas Kochann 6/3, Lucian Scheid 3, Peter Laux 3, Tomas Kraucevicius 2/1, Laszlo Kincses und Tom Paetow jeweils 2, Marius Merziger und Julius Rost jeweils1.