H2: Alles was bleibt… !

24.02.15
TuS Brotdorf III vs. HSV Merzig-Hilbringen II 27:30 (16:13)
Die Derby-Kolumne: Die „Zwoot“ entscheidet auch das zweite Merziger Derby gegen den TUS Brotdorf III nach hartem Kampf für sich

Alles was bleibt…ist ein irgendwie beklemmendes Gefühl. Alles was bleibt…ist ein irgendwie fader Beigeschmack. Erstmals seit der Auflösung der HF Merzig-Brotdorf, oder besser der HF Untere Saar ( 😉 für die Nostalgiker unter uns) war unser Reporter selbst mit dabei, als die Weggefährten der vergangenen 15 Jahre die „Klingen auf der Handball-Platte kreuzten“. Es wirkte auf ihn mehr als befremdlich, dass plötzlich Freunde auf der anderen Seite standen und viele gute Bekannte auf der Tribüne plötzlich für das andere Team jubelten und grölten. Sicherlich kann man sagen, dass der Umgang bei allen kleineren und größeren Scharmützeln auf und neben dem Platz in Summe noch sehr freundschaftlich war. Jedoch bleibt festzuhalten, dass die Auflösung der Handballfreunde wohl die blödeste Idee in der Geschichte des Merziger Handballs ist. Was bleibt ist die Hoffnung, dass die HF eines Tages ein Revival erleben kann. Einen Neustart, wenn beide Vereine einmal Ihre alten, verfranzten Zöpfe abgeschnitten haben und neue, innovative Kräfte anstelle von persönlichen Eitelkeiten und Platzhirschgehabe treten, um neuen Schwung in diese gute Idee zu bringen. Wer weiß?

Zum Spiel: Die Vorzeichen standen auf beiden Seiten ganz gut. Durch die Grippewelle unter der Woche niedergestrecktes Stammpersonal wurde mehr als gleichwertig ersetzt. Man bediente sich kurzerhand aus der Insolvenzmasse der eigenen, höherklassigen Teams oder hat noch schnell auf dem Transfermarkt zugeschlagen. Insbesondere die Gastgeber aus der Stadtperipherie legten all Ihre Hoffnungen in dieses kurzfristig wirkende Konzept, um dem Klassenprimus möglichst lange Paroli bieten zu können.

So war es wenig verwunderlich, dass die Hausherren den besseren Start erwischten und erst einmal in Führung gingen. Durch geschicktes Verschleppen des Spiels kam die gefürchtete Gegenstoßwelle unserer „Zwooten“ einfach nicht ins Rollen. Man war fast ständig in der Defensive gebunden und fand auch hier nicht wirklich ein Rezept gegen die gegnerischen Angriffskonzeptionen…wenn man davon in der A-Klasse überhaupt sprechen kann. Jedenfalls zeigten die Spielzüge „RALF 1“ bis gefühlt „RALF 3.685.000“ Wirkung und insbesondere ein gewisser Ralf Kreibig zeigte mit 10 Treffern eindrucksvoll, warum man ihn besser in den eigenen Reihen haben sollte. Die eigenen Fehler und die offensichtlich noch „gezogene Handbremse“ taten ihr Übriges, um eine misslungene erste Halbzeit zu besiegeln. Gott sei Dank blieb man dank der Tore von Tobi Schwindling und Alex Bochem in Schlagdistanz und musste bei 13:16 nur einen kleinen Rückstand mit in die Pause nehmen.

Bei der Kabinenpredigt fanden die Trainer Jörg und Alex wohl die richtigen Worte, denn den zweiten Durchgang begannen die Wölfe deutlich entschlossener. Die eigenen Treffer fielen nun etwas zahlreicher, in der Abwehr bekamen wir besseren Zugriff und auch der ein oder andere Konter konnte erfolgreich abgeschlossen werden. Trotzdem…das Beuteltier erwehrte sich weiterhin tapfer seines Fells und wollte einfach nicht das Klischee eines Beutetiers (bemerken sie das subtile Wortspiel 😉 Beuteltier = Beutetier) erfüllen. Erst eine Sonderbewachung gegen Ralf Kreibig brachte das gegnerische Spiel an seine Grenzen und die „Zwoote“ auf die Siegerstraße. Beim 23:22 aus Merziger Sicht ging man um die 45. Spielminute herum erstmals in Führung. Diese war bis zum Spielende hart umkämpft und der TUS konnte in doppelter Überzahl beim 26:26 nochmals egalisieren. Eine 3:0-Serie bei Vollzähligkeit des HSV II entschied das Spiel schließlich und die Wölfe gewannen letztlich verdient mit 30:27.

Die dritte Halbzeit wurde dann damit zugebracht den eingangs erwähnten faden Beigeschmack mit Gutem aus der Eifel herunter zu spülen. Übrigens, im nächsten Spiel geht es zuhause gegen die „Fußballer“ vom HC Dillingen-Diefflen IV . Anpfiff ist am Sa., 28.02.2015 um 15:30 Uhr in der Thiels-Park-Halle. Kommt vorbei und schaut’s euch an!

P.S. Passagen der zuvor erfolgten Berichterstattung beruhen auf eigener Meinung des Verfassers und können nicht zwangsläufig als Meinungsbild der „Zwooten“ herangezogen werden. Darüber hinaus gilt wie immer die Pressefreiheit ;-P
Dirk S.