H1: Wölfe unterliegen im Spitzenspiel knapp !

27.09.15
HSV Merzig-Hilbringen vs. TuS Kaiserslautern-Dansenberg 25:28 (11:11)

Tabellenerster gegen Tabellendritten. Es war das erwartete Spitzenspiel zweier bis dahin ungeschlagener Mannschaften. Auch wenn es noch recht früh in der Saison ist, so sahen die ca. 300 Zuschauer am gestrigen Abend ein hart umkämpftes Spiel, bei dem sich beide Teams nichts schenkten und die Entscheidung erst in den Schlussminuten fiel.

Das obligatorische Abtasten dauerte gestern etwas länger. Beide Teams ließen sich mit dem Tore werfen zunächst Zeit und so stand es nach ca. 6 Spielminuten noch 0:0!

Starke Abwehrreihen und sehr gute Torhüter (Seitz/Dansenberg und Kessler/Wölfe) ließen die jeweiligen Angriffsreihen nicht zur Entfaltung kommen. Die Anfangsphase stand, wie eigentlich die komplette erste Hälfte (11:11), im Zeichen der Deckung. Vor allem Christopher Seitz war zu Beginn und im Verlauf der ersten Halbzeit der Gästespieler, der die Merziger Deckung immer wieder forderte und mit seinen Aktionen für Unruhe sorgte. Aber auch unsere Wölfe waren ab der 8. Spielminute im Spiel angekommen und setzten sich immer wieder gut in Szene.

Durch das schnelle Umschaltspiel und auch im aufgebauten Angriff fanden die Jungs um Spielmacher David Pfiffer immer besser ins Spiel, trafen immer öfter die richtige Entscheidung und führten nach 19 Spielminuten verdient mit 6:3-Toren. Wäre in dieser Phase (und nicht nur in dieser) nicht der Torwart der Gäste Markus Seitz zu Stelle gewesen, hätten die Wölfe sicherlich eine höhere Führung erspielen können. Immer wieder war es der große Dansenberger Keeper, der vor allem bei 1:1-Aktionen (Rudolph, Kincses) ganz wichtige Bälle hielt und damit, gemeinsam mit seinem Torwartkollegen dem ehemaligen National- und Bundesligaspieler Nenad Puljezevic, der ab der 50. Minute das Tor hütete, ein ganz wichtiger Faktor im Dansenberger Spiel sein sollte.

In der 19.Spielminute (6:3 Wölfe) legte dann Gästetrainer Jürgen Hartz die grüne Karte, um seine Mannschaft neu einzustellen. Die Ansprache sowie die Umstellungen zeigten auch sofort Erfolg und Dansenberg verkürzte nicht nur auf 8:8 (22.min.), sondern ging im weiteren Verlauf der ersten Halbzeit mit 11:9 (28.min.) in Führung. Jetzt war es Wölfe-Trainer Marcus Simowski, der mit seiner grünen Karte den Lauf der Gäste stoppen und auch sein Team neu formieren wollte. Auch dies gelang. Die Wölfe ließen kein weiteres Gegentor mehr zu und es war Laszlo Kincses mit einem direkt verwandelten Freiwurf vorbehalten,den 11:11-Halbzeitstand herzustellen.

Auch in Halbzeit zwei ging es auf Augenhöhe weiter. Wölfe Trainer Simowski schenkte den gleichen Spielern das Vertrauen, die auch die erste Halbzeit beendet haben. War es in der ersten Halbzeit Christopher Seitz, der auf Dansenberger Seite im Rückraum für Unruhe sorgte, so kam in Hälfte zwei Steffen Kiefer auf Seiten des TuS immer mehr zu einfachen Toren aus dem Rückraum. Gästetrainer Jürgen Hartz ließ jetzt auch teilweise mit 2 Linkshändern im Rückraum (Kiefer/Vukas) agieren und versuchte damit die Wölfe Abwehr, in der Christian Jung ab der 45. Spielminute verletztungsbedingt ausfiel, noch mehr unter Druck zu setzen.

16:16 hieß es in der 40. Spielminute und 20.20 in der 45. Spielminute. In der Endphase der Partie, in der jetzt Sven Klein für den vorher gut haltenden Andrej Kessler im Tor stand, stieg die Spannung. Jeder wusste, das jetzt wohl Kleinigkeiten diese Partie entscheiden würden. Kleinigkeiten wie die schon angesprochenen 1:1 Bälle, Kleinigkeiten wie den letzten Schritt in Abwehr und Angriff zu machen. Und so kam es, dass die Gäste, angefeuert von den vielen mitgereisten Dansenberger Fans, das Spiel zum Kippen brachten und die Führung beim 22:23 in der 52. Spielminute übernahmen. Dansenberg, nur mit 10 Spielern zu diesem Derby angereist, legte nach und erhöhte sogar auf 23:26.

Wer von den Zuschauern gedacht hatte, das die Dansenberger Spieler dem hohen Tempo im Verlauf der Partie Tribut zollen mussten, sah sich getäuscht. Die kleine Dansenberger Truppe spielte 60 Minuten auf einen konstant hohen Niveau und ließ auch in der Schlussphase nicht nach. Den Wölfen dagegen gelang es ab der 48. Spielminute nicht mehr, das hohe Niveau zu halten. Die Abwehr hatte sich aufgerieben und stand jetzt nicht mehr so kompakt und geschlossen wie in den ersten 48.Spielminuten. Auch Tore aus dem Positionsangriff gelangen jetzt gegen über die gesamte Spielzeit lang konstant sehr starke Gästeabwehr nur noch selten. Auch merkte man den Wölfen einen gewissen Substanzverlust an, waren doch fast alle Wölfe unter der Woche jeweils einige Tage mit Erkältungskrankheiten ausgefallen.

Das Team von Marcus Simowski kämpfte jedoch immer weiter und verkürzte in der 58. Minute nochmals auf 2 Tore (24:26). Bei einem Tempogegenstoß kurz vor Schluss hätte dann auch noch die Chance zum Anschlusstreffer bestanden, aber der Ball fand leider nicht den Weg ins Tor. Der TuS wusste diese wichtige Phase der Partie besser zu nutzen und zurrte den Sieg im Thielspark über 24:26, 24:28 zum Endstand von 25:28 fest.

Insgesamt am Ende ein verdienter Sieg für die Mannschaft aus Dansenberg, die sich mit ihrem kleinen Kader über 60 Minuten keine Schwächephase leistete, konstant guten Handball spielte und insgesamt mit ihren erfahrenen Spielern etwas abgeklärter wirkte.

Den aufopferungsvoll kämpfenden jungen Wölfen kann man für dieses tolle Spiel und dem leidenschaftlichen Kampf nur Respekt zollen.Trainer Marcus Simowski fasste es nach dem Spiel kurz zusammen: Ich kann und werde meiner jungen Mannschaft keinen Vorwurf machen. Wir haben uns diese Spitzenpartie zu einem frühen Zeitpunkt der Saison erarbeitet und versuchen jetzt, auf dieser Spur zu bleiben. Die heutige Partie Erster gegen Dritter wurde für mich durch Kleinigkeiten entschieden und an diesen müssen wir in Zukunft arbeiten“, so ein enttäuschter, aber nicht ganz unzufriedener Trainer nach dem Spiel.

Torschützen
Wölfe: Kincses 2, Rudolph 4, Petö 1, Kraucevicius 4, Klein 7, Jung 1, Pfiffer 6
TuS: Vukas 3, Kiefer 5, Hartz 5, Seitz 8, Bock 3, Lammering 4

Schiedsrichter Müller/Haas aus Osthofen mit einer guten Leistung und gleichbleibender Linie auf beiden Seiten