02.04.2024
„Haste Scheiße am Fuß, haste Scheiße am Fuß“ soll ein großer, kürzlich verstorbener Fußballer einmal gesagt haben. Auch wenn sich das Zitat auf eine andere Sportart bezieht, passt es gut zum gestrigen Spiel der Wölfe in Völklingen. Dabei startete unsere Truppe gar nicht schlecht. Nach leichten Problemen ins Spiel zu kommen, stand zwar nach 5 Minuten ein Drei-Tore-Rückstand auf der Uhr, doch konnte das Rudel diesen schnell wieder egalisieren und nach 12 Minuten durch ein starkes Kreisanspiel auf Rudolph sogar erstmals die Führung übernehmen (5:6). Zu dieser Zeit sahen die Zuschauer noch ein erwartet temporeiches Saarlandligaspiel. Dann aber kippte das Spiel der Wölfe. Klare Chancen konnten nicht verwertet werden, im Gegenzug bestrafte Völklingen konsequent jeden Fehler umgehend. Völklingens TW Alexander Dreier gewann mit jedem Fehlwurf des Rudels mehr an Sicherheit., während Sven Klein trotz zwischenzeitlich starker Paraden machtlos gegen das Voranschreiten der Gastgeber war. Auch eine Auszeit konnte nichts daran ändern, dass das Spiel dem Rudel immer mehr aus den Händen glitt.
Trotz 5-Tore Führung der HSG zur Halbzeit wäre noch alles drin gewesen. Doch in Halbzeit 2 zeigte das Rudel leider eine seiner bisher schlechtesten Saisonleistungen. Technische Fehler und fehlender Mut im Angriff – mehrfach wurde darauf verzichtet, durch die Nahtstelle zu gehen und der Ball und die Verantwortung lieber weitergegeben – führten zum weiteren Davonziehen der Gastgeber. Auch die Umstellung auf eine offene Manndeckung für die Völklinger Shooter Louis und Hoff konnte nichts daran ändern, dass die Wölfe, im Sinne Brehmes, Scheiße an den Händen hatten. Die einstimmige Meinung der zahlreich anwesenden HSV-Fans: Man hätte auch noch eine Stunde weiterspielen können, dann wäre das Spiel irgendwann langsamer geworden, aber nicht mehr besser. Den Wölfen wollte einfach nichts gelingen an diesem Abend, von einzelnen Highlights – einem starken Rudolph am Kreis, starken Paraden von Klein und Theobald – abgesehen. Immerhin ein Lichtblick für die Zukunft. Simeon Holzer reüssierte im Wolfsrudel und konnte seinen Siebenmeter mit dem Enthusiasmus der Jugend irgendwie an dem starken Alexander Dreier vorbeimogeln.
Es bleibt am Schluss die Enttäuschung – nicht über eine angeblich verlorene Meisterschaft, wie teilweise zu lesen ist (die war nie als Ziel ausgegeben) und nicht über das Rudel: Am meisten enttäuscht sind die Spieler selbst, die bestrebt waren, eine gute Leistung zu zeigen und es an diesem Abend einfach nicht konnten: „Haste Scheiße am Fuß, haste Scheiße am Fuß“.
In diesem Fall also mal Schuhe waschen und am Samstag gegen Dillingen/Diefflen wieder angreifen. Denn, um zum Schluss doch etwas poetischer zu werden: „Jedem Anfang wohnt ein Zauber inne“ (Herman Hesse). Und jedes Spiel ist wieder die Chance, nochmal bei Null anzufangen. Kopf hoch, Männer und jetzt erstmal Ostern genießen. Es geht weiter!