18.01.15
Kolumne Teil 11: Neues Jahr, gewohntes Bild
TV Sulzbach vs. HSV Merzig-Hilbringen II 12:37 (7:17)
Die „Zwoot“ des HSV schlägt den Tabellenletzten TV Sulzbach kompromisslos mit 37:12 (17:7)
Gerne würden wir den folgenden Spielbericht mit einem wohlbekannten, etwas überheblich klingenden Handballer-Zitat beginnen: „Sulzbach…pah…da sind wir früher mit fünf Mann hingefahren!“ Doch leider passt dieses Zitat diesmal nicht, denn…nach Sulzbach sind wir früher einfach gar nicht hingefahren. Eine ausgiebige Befragung aller Beteiligten hat ergeben, dass 99,9% des Kaders, mal abgesehen vom Hinspiel, jemals gegen ein Sulzbacher Team gespielt haben…Komisch?!;-)
Nun ja, kommen wir zum Spiel. Die Vorzeichen standen ganz gut. Leider mussten wir auf unseren Obertornetzlochverursacher Tobi Schwindling verzichten, der an diesem Wochenende den „Sommerbiathlon“ in Ruhpolding der Handballhalle vorzog. Auch auf das kreative Gehirn des Teams Parse Neumann konnte nicht zurückgegriffen werden…sein Zug hatte wohl Verspätung 😀 Jens Huckert erholte sich zuhause auf der Alten (Couch) von einer langwierigen Bänderdehnung in der Unterhose sowie einem Leistungsbruch.
So traten insgesamt 13 Mann plus Fangemeinde den langen Weg nach Sulzbach, einem Appendix der Landeshauptstadt an. Dort angekommen bot sich ein ungewohntes Bild. Wir waren selbst vor dem dortigen Hallenwart in der Spielstätte, was den Eindruck entstehen ließ, dass der Gegner uns auf „die leicht Schulter“ nehmen könnte. „Na wartet“, dachten sich unsere Jungs: „Die können sich auf was gefasst machen!“ Schließlich konnte gar nichts anbrennen, hat sich unser Trainergespann doch unter der Woche professionelle Coaching-Unterstützung von Taktikfuchs Hennes (nicht zu verwechseln mit dem gleichnamigen Geißbock aus der Domstadt zu Köln) Arnold geholt, der dem Team mit nicht zu übertreffendem pädagogischen Geschick den „Kreisel“ (ebenfalls nicht zu verwechseln mit der gleichnamigen Verkehrseinrichtung) erläuterte.
Vom Anpfiff weg gelangen, die dann doch eher devot auftretenden Sulzbacher Sportskameraden ins Hintertreffen und ergaben sich nach gefühlt 30 Spielsekunden Ihrem unvermeidbaren Schicksal. Anfang der 8. Spielminute zeigte die Anzeigetafel bereits ein 1:6 aus Sicht der Gastgeber. Lediglich der hier und da aufkommenden Inkonsequenz unserer Jungs war es geschuldet, dass deren Rückstand nicht bereits zu diesem Zeitpunkt zweistellig gewesen ist. Soweit so gut …mit Abstrichen lief alles wie am Schnürchen, die Abwehr stand zumeist, Dirk Ströker im Tor war auch meist im Bilde und über Tempogegenstöße und im Positionsspiel wurden fleißig Tore erzielt. Schon um die 25. Spielminute hatte jeder Feldspieler einschließlich der beiden Spielertrainer bereits Ihren Einsatz und auch in der Folge wurde munter durchgewechselt. Die Treffer innerhalb des Teams waren sehr ausgeglichen verteilt. Die Top-Torschützen waren diesmal „Youngster“ Alex Bernardy und Heiko Waerder mit je 6 Treffern. Der Halbzeitstand war mit 17:7 hochverdient, eher zu moderat aus Sicht der „Zwooten“.
Im Grunde könnte die Berichterstattung an dieser Stelle beendet werden, da das Spiel auch im zweiten Durchgang nahezu exakt den gleichen Verlauf nahm. Handballerisches Highlight war ein lehrbuchmäßiger Doppel-Kempatrick nach russischer Art über Mischa Dieterich, Alex Bochem und vollendet von (Aerodyna-) Mischa Zimmer, der die Sulzbacher Fangemeinde derart verblüffte, dass die doch glatt das Applaudieren versäumten…Unerhört! Für das eigentliche Highlight des Tages sorgte jedoch der Vertreter der 3. Bouser Strafkammer erschienen als mobiles Schiedsgericht. Nach einer, durch die Zeitnehmer wohl unkorrekt umgesetzten Spielunterbrechung mit Time Out, verlor er kurzzeitig vollständig die Contenance und sah sich offensichtlich genötigt ein Exempel zu statuieren…liebe Leserinnen und Leser halten Sie sich fest…er zog ernsthaft in Erwägung dem Zeitnehmer einen Platzverweis auszusprechen. Erst nach intensiver Beschwichtigung durch die Mannschaftsverantwortlichen konnte das Spiel fortgesetzt werden. Jedoch bis zum Spielende kratzten sich die Anwesenden gegenseitig am Kopf und rätselten, ob das Regelwerk eine solche Maßnahme überhaupt vorsähe. Egal…Endstand 37:12 für die Merziger Wölfe II und eine Einstand nach Maß ins Handballjahr 2015.
In dieser Klasse bleibt einfach kein Auge trocken…mal sehen wie es im nächsten Spiel zuhause gegen die HG Saarlouis IV am 08.02.2015 um 17:00 Uhr in der Thiels-Park-Halle weitergeht. Kommen Sie doch vorbei und schauen Sie selbst!
P.S. Wie immer gilt: Es lebe die Pressefreiheit :-p
Dirk S.