08.02.19
Tolle Teamleistung mit starkem Torhüter
Trainer Jörg Waerder ist für klare Ansagen bekannt: Bevor sich Übermut breitmachen konnte, ging es doch gegen den derzeitigen Tabellenletzten, schwor er den zwooten Hieb auf die folgenden sechzig Minuten ein: „Das ist ein Vier-Punkte-Spiel!“ Immerhin bot sich für die kleinen Wölfe jetzt die Möglichkeit, sich langsam aber sicher von den unteren Rängen abzusetzen und sich im guten Mittelfeld festzubeißen. Unterschätzen sollte man die Schmelzer, auch wenn sie mit Harz nie so richtig warm werden, aber nicht. Daher gab es auch keine Kompromisse: Von Anfang an hundert Prozent und keinen Millimeter nachgeben, so die Maxime, die Waerder ausgab.
Um den Abwehrblock noch mal zu stabilisieren, zog sich der „Chef“ diesmal selbst die Schuhe an und beschränkte sich dann auch größtenteils auf die Defensive (was ihn nicht daran hinderte drei Tore zu erzielen). Von Routinier Pascal Neumann einmal abgesehen stand ansonsten eine recht junge Truppe auf der Platte, die sich aber nicht nervös machen ließ. Nachdem es nach 9 Minuten 5:0 für den HSV stand, sah sich der Schmelzer Trainer bereits genötigt, eine Auszeit zu nehmen. Der zwoote Hieb ließ sich auch von taktischen Umstellungen nicht beeindrucken und stand in der Abwehr weiterhin enorm stabil und setzte sich auf 10:1 (16. Min.) ab, sodass Waerder anfangen konnte, zu wechseln und die breite Bank auszuspielen, um das Tempo hochzuhalten. Der Schmelzer Angriff zeigte sich ideenlos, wenn es doch einmal gelang durchzugehen, merkte man den Gegner häufig an, dass er üblicherweise ohne Haftmittel spielt (was wiederum dem HSV im Hinspiel, das 19:19 endete, Probleme bereitet hatte). Wenn doch einmal ein Wurf aufs Tor kam, stand an diesem Abend ein starker Daniel Johannes bereit, der eine großartige Leistung zeigte: Glanzparaden und gute Gegenstoßpässe. Auch Michael Klein soll natürlich nicht vergessen werden, der für den Fall der Fälle auf der Bank saß, sich aber aufgrund der guten Leistung von Johannes weitestgehend zurücknahm und stattdessen zusammen mit Christian Johannes den Blick auf das Spiel hatte, da Waerder ja selbst in das Geschehen auf der Platte involviert war. Mit dem stolzen Stand von 20:4 ging es dann in die Halbzeit.
Die Kabinenansprache war klar und deutlich, im klassischen Waerder-Ton: „Ich sage es ungern – aber das war gut!“. Trotzdem macht der Coach noch mal deutlich, dass eine Halbzeit eben nur eine Halbzeit sei und man keinesfalls nachgeben dürfe. Tatsächlich fiel es der Truppe auf der Platte dann auch schwer, an die erste Hälfte anzuknüpfen. Nach leichten Unstimmigkeiten zu Halbzeitbeginn stimmte die Chemie aber wieder und die Abwehr stand stabil, wenngleich die Chancenverwertung nicht mehr auf dem Niveau von Hälfte eins war. Der Fairness halber muss man aber auch erwähnen, dass Waerder in Halbzeit zwei noch mal allen Spielern Gelegenheit gab, Spielanteile zu bekommen und viele erfahrene Spieler beim Abschluss zurücksteckten, um weniger erfahrenen Teamkameraden die Möglichkeit eines Tores zu geben. Insgesamt eine geschlossene Teamleistung, in der fast jeder Spieler ein „Hörnchen“ erzielen konnte.
Respekt geht auch an den Gegner aus Schmelz, der sich trotz des frühen Rückstandes nicht hängen ließ und sich bis zum Schluss bemühte. Da auch Losheim und Perl patzten, ist für die Schmelzer noch nichts verloren; für uns heißt der Gegner im nächsten Spiel Fraulautern/Überherrn. Mit 12:12 Punkten steht die zweite Garde der Falken knapp hinter den kleinen Wölfen in der Tabelle. Auch hier müssen ganz klar zwei Punkte her! Der zwoote Hieb freut sich über alle Fans die am Sonntagabend um 19 Uhr den Weg „in die Fließen“ finden.
Es spielten:
Michael Klein, Sebastian Johannes 2, Pascal Neumann 1, Simon Bessey 4, Fabian Becker 2, Sebastian Lamber 4, Jörg Waerder 3, Alexander Bernardy 5, Tim Donate 1, Rouven Friedrich, Micha Zimmer 7, Christian Quintes 1, Daniel Johannes.
Auf der Bank:
Christian Johannes, Lukas Henkel
An der Uhr:
Felix Scherhag