Nach dem Sieg am vergangenen Spieltag bei der HG Saarlouis empfingen unsere Damen 1 am Samstagnachmittag den Meister des Vorjahres, die SG Zweibrücken. Bereits im Vorfeld war klar, dass dieses Spiel ein weiterer große Prüfstein für unser Team werden würde – doch niemand ahnte, dass sich diese Partie zu einem echten Hitchcock-Krimi entwickeln sollte.
Die Stimmung in der Thielspark-Halle war von Beginn an top, und die Zuschauer sahen in den ersten knapp 20 Minuten ein ausgeglichenes Handballspiel zweier ebenbürtiger Mannschaften. Ab der 20. Spielminute übernahmen jedoch die Gäste aus Zweibrücken das Zepter und brachten unsere Abwehr in viel zu vielen Situationen in Schwierigkeiten. Da auch unser Angriff nicht wirklich in Tritt kam, konnten die Rosenstädterinnen bis zur 24. Minute auf 10:7 davonziehen. In den letzten sechs Minuten der ersten Halbzeit schaltete unser Team jedoch einen Gang höher. Ohne weitere Gegentore bis zur Pause und dank eines 4:0-Laufs drehten sie das Spiel. Halbzeitstand: 11:10 für die Wölfinnen.
Trainer Berthold Kreuser war angesichts der Leistung in der ersten Hälfte alles andere als zufrieden, und seine Ansprache in der Pause fiel entsprechend deutlich aus. Doch diese Worte fanden bei unseren Mädels zunächst wenig Anklang – Zweibrücken schlug zurück und stellte das Ergebnis bis zur 36. Minute auf 13:11. Die Gäste waren zu diesem Zeitpunkt die bessere Mannschaft, spielten clever, hatte aber auch – besonders in der zweiten Hälfte – einige Schiedsrichterentscheidungen auf ihrer Seite. Leider traf das Schiedsrichtergespann Kursatz/Meyer nach einer soliden ersten Halbzeit in der zweiten Hälfte einige unglückliche und nicht nachvollziehbare Entscheidungen.
Zweibrücken hielt in den folgenden Minuten ihren Ein- bis Zwei-Tore-Vorsprung, und als sie in der 54. Minute auf 19:16 erhöhten, sah es nach der ersten Saisonniederlage für unsere Damen 1 aus. Trainer Kreuser nahm seine dritte und letzte Auszeit, um nochmals Impulse zu setzen – und diese schien zu wirken. Innerhalb von 16 Sekunden erzielten unsere Mädels zwei Tore und verkürzten auf 18:19. Doch leider gelang uns der Ausgleich zunächst nicht, und so stand es knapp drei Minuten vor dem Ende 20:18 für Zweibrücken.
In den letzten knapp drei Minuten entwickelte sich dann ein wahrer Krimi. Die Halle tobte, und unsere Mädels kämpften sich mit einem kaum für möglich gehaltenen 3:0-Lauf 16 Sekunden vor Schluss zur 21:20-Führung. Im letzten Angriff wollte Zweibrücken auf jeden Fall wenigstens noch einen Punkt und bekam noch einen Siebenmeter zugesprochen. Die Zeit lief ab und der letzte Wurf brachte die Entscheidung. Unsere Torhüterin Sally konnte parieren und sicherte so den durchaus glücklichen Sieg.
Auch wenn Zweibrücken an diesem Tag mehr verdient gehabt hätte, muss man unseren Mädels ein großes Lob aussprechen. Trotz einer durchwachsenen Leistung haben sie immer an sich geglaubt und bis zum Schluss leidenschaftlich gekämpft. An diesem Tag war das Glück zweifellos auf unserer Seite.
Am nächsten Wochenende steht kein Spiel für unsere Damen 1 an. Jedoch mit Sicherheit zwei intensive Trainingswochen. Trainer Berthold Kreuser wird dann an ein paar Stellschrauben drehen müssen, um seine Mannschaft gut auf die nächste Partie am Samstag, 16. November, um 17 Uhr gegen die HSG Fraulautern-Überherrn in der Adolf-Collet-Halle vorzubereiten.