„Ein Philosoph gibt nichts auf Kleider, große Männer haben große Blößen“ hat der bekannte deutsche Dichter Joseph von Eichendorff einmal geschrieben und tatsächlich war die einzige Blöße, die das Rudel sich gestern Abend gegen den Lokalrivalen aus Dillingen/Diefflen geben musste, der nackte Rücken von Kapitän Rudolph. Doch von Beginn an:
Nach dem missratenen Start gegen St. Ingbert hatten sich die Wölfe gegen die Black Bulls, die auch Gegner in der ersten Pokalrunde sein werden, Selbstvertrauen und erste Punkte geholt. Dass mit Dillingen/Diefflen ein anderes Kaliber kommen würde, war klar, wenngleich die Gäste bereits gegen die Meisteranwärter aus Völklingen (37:27) und Saarbrücken (27:33) Federn lassen mussten. Doch endlich gab es für die Wölfe mal gute Nachrichten. Die Verletzung von LA Timo Scherer erwies sich als weitgehend weniger schwer als angenommen, sodass dieser nach physiotherapeutischer Behandlung auf die Platte konnte, Regisseur David Pfiffer hatte sich gut erholt von seinem Infekt und nahm die Fäden wieder gekonnt in die Hand. Das Herzstück an jenem Samstagabend war aber wieder die Abwehr, die aggressiv und bissig auftrat. Mit Kapitän Rudolph in der Mitte und einem flinken P. Kewenig auf der 1 wurde das Spiel der auch zahlenmäßig stark limitierten Gäste gekonnt unter Druck gesetzt und Fehler provoziert. Als Scherer nach knapp siebeneinhalb Minuten zum 5:0 einlochte, tobte der Thielspark. Dabei mussten sich die Wölfe ihre Tore sauer verdienen. Nachdem gestern Abend endlich das neue Wölfe-Trikot präsentiert wurde, dauerte nur wenige Minuten bis das Trikot von Rudolph leider einen großen Riss aufwies. Er ließ sich aber davon nicht irritieren, wenn gleich damit alle Hoffnungen, endlich mal ein Trikot zu finden, das eine Saison am Kreis überlebt, sogleich wieder zerstört waren. Beim Stand von 7:1 nach 13 Minuten zogen die Gäste die Grüne Karte. Wie immer, wenn es beim HCD nicht so läuft, sollte Routinier Andreas Altmeyer das Spiel machen. Tatsächlich fanden die Gäste langsam aber sicher ihren Kreis und die ein oder andere Lücke in der Wölfe-Abwehr, doch durch sein schnelles Umschaltspiel konnte das Rudel eine komfortable acht Tore-Führung mit in die Halbzeit nehmen.
Hälfte zwei begann erneut gut für die Wölfe, sodass man nach einer Zehntoreführung nach knapp 41 Minuten geneigt war, das Spiel abzuhaken. Einen Trumpf hatten die Gäste dann aber doch noch dabei. Sie stellten um auf einen siebten Feldspieler. Tatsächlich stellte das konstante Überzahlspiel die Wölfe-Abwehr vor Herausforderungen, zumal einige der Würfe auf das leere Gäste-Tor im Nirwana landeten oder Gästekeeper Clemens Jung gerade rechtzeitig wieder zwischen den Pfosten stand, um die Würfe abzufangen. So gelang es dem HCD sechs Minuten vor Schluss auf vier Tore heranzukommen. Das Rudel ließ sich aber davon nicht beirren und drehte das Tempo nochmal richtig auf, Becker und Arnold erhöhten wieder auf 28:22 (55. Min.), die Mannschaft fokussierte sich und nutzte die Nachteile des siebten Feldspielers (der Abschluss des Angriffs und Wechsel zwischen dem siebten Feldspieler und dem TW müssen perfekt koordiniert sein, damit einerseits der Vorteil der Überzahl genutzt werden kann, aber im Umkehrschluss kein leeres Tor zum Abschluss einlädt) zu seinen Gunsten. Klappte das Anfangs sehr gut beim HCD führten Erschöpfung und zunehmend bessere Abstimmung der Wölfe-Abwehr zu immer mehr Fehlern. RA Henkel krönte einen gelungenen Abend mit einem schönen Kempa und auch TW Marvin Theobald, der den Gästeangriff teilweise zur Verzweiflung brachte, belohnte sich mit einem Tor. Den Schlusspunkt setzte Youngster Simeon Holzer mit einem sauber verwandelten Siebenmeter.
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Es spielten:
Phillip Kewenig 1, Karsten Meeusen, Sascha Becker 7, Marcel Rudolph 6 1/1, Lukas Schwindling, Timo Scherer 4, Marvin Theobald 1, David Pfiffer 6 2/1, Lennard Sauer 1, Simeon Holzer 1 1/1, Nils Goldau, Michael Arnold 3, Philipp Henkel 3, A Laszlo Kinces, B Christian Trenz, C Vincent Hein, D Leo Hahn.