15.03.16, Saarbrücker Zeitung
HSV Merzig-Hilbringen vs. VTV Mundenheim 26:27 (13:14)
Von SZ-Mitarbeiter Roland Schmidt
Sensation verpasst: Handball-Oberligist HSV Merzig-Hilbringen sah am Samstag im Heimspiel gegen Mundenheim wie der sichere Sieger aus. Erst kurz vor Schluss zog der Liga-Primus vorbei und entführte aus der Thielspark-Halle beide Punkte.
Es ist zum Heulen: Die Wölfe schnupperten am Samstag im Thielspark an der Sensation und standen später doch ohne Beute da. Mit vier Toren lag Handball-Oberligist HSV Merzig-Hilbringen in der 50. Minute gegen die VTV Mundenheim noch vorne, hatte den Tabellenführer am Rande der Niederlage. Zehn Minuten später stand es 26:27, die Hallen-Sirene heulte und beide Punkte waren futsch.
„Wir haben wieder gezeigt, dass unser Team eine hohe Qualität hat. Kleinigkeiten haben den Ausschlag gegeben haben“, seufzte Lars Pfiffer. Der HSV-Rückraumspieler wirkte ratlos und suchte nach Erklärungen. Das tat auch sein Trainer. Obwohl Pfiffer, Tomas Kraucevicius und Norbert Petö angeschlagen aufliefen, hatte Marcus Simowski ein gutes Gefühl gehabt. „So enttäuscht war ich noch nie. Die Jungs haben in der Abwehr toll gekämpft und hätten den Erfolg verdient gehabt“, sagte der HSV-Trainer. Sogar der Gegner stimmte ihm da zu. „Merzig spielte stark. Unsere zwei Punkte waren zu viel“, fand Gäste-Trainer Patrick Horlacher.
Zu viele Zeitstrafen
Von Beginn an bot der Tabellenelfte dem Liga-Primus Paroli und ließ sich nie abhängen. Auch nach 30 Minuten war die Partie völlig offen und Zuschauer Peter Laux mit dem knappen 14:15-Rückstand zufrieden. „Wir haben einige Chancen vergeben, aber sonst läuft es gut. Hoffentlich brechen die Jungs nicht ein“, stellte der frühere HSV-Kapitän in der Pause fest. Die Bedenken des langjährigen Wölfe-Kreisläufers waren zunächst unbegründet. Die Wölfe wurden sogar stärker und Laux‘ Nachfolger Marcel Rudolph markierte in der 35. Minute die erste Führung (17:16). Merzig machte jetzt Druck, erhöhte auf 23:19 (50.) und ließ in der Abwehr kaum noch Würfe zu. Wenn ein Ball aufs Tor kam, war Sven Klein zur Stelle und nicht zu überwinden. „Ich dachte echt, wir packen das“, verriet der HSV-Schlussmann später.
Doch dann kippte die Partie, und Johannes Moritz wusste warum. „Wir haben am Ende Zeitstrafen kassiert und in Unterzahl auf der letzten Rille gespielt, während Mundenheim einen frischen Mann bringen konnte“, sagte der Merziger Co-Trainer und meinte VTV-Joker Marco Tremmel.
„So müssen wir weitermachen“
Nach der späten Einwechslung warf der Routinier die Gäste erst auf 23:22 (54.) heran, und traf kurz darauf zum 24:24-Ausgleich (56.) und zur 26:24-Führung (58.). Noch war nichts verloren. Per Strafwurf verkürzte Sebastian Klein auf 25:26 (59.), stahl sich danach in der Abwehr den Ball und glich nach einem Tempo-Gegenstoß zum 26:26 aus. Doch alles war umsonst. 30 Sekunden vor Schluss erzielte Sascha Hanke für den Favoriten den glücklichen Siegtreffer und brachte Merzig um das verdiente Remis. „Den Jungs hat am Ende die Kraft gefehlt, aber heute stand wieder eine Mannschaft auf dem Platz. So müssen wir weitermachen“, sagte Moritz und zog aus der knappen Niederlage auch Positives.
Die Tore für den HSV Merzig-Hilbringen: Sebastian Klein 6/1, Norbert Petö 5, Marius Merziger 5, Lars Pfiffer 4, Tomas Kraucevicius 3, Marcel Rudolph 2, Lukas Fischer 1.