29.09.15, Saarbrücker Zeitung
HSV Merzig-Hilbringen verliert Spitzenspiel gegen Dansenberg mit 25:28
Von Roland Schmidt
Tabellenführung futsch: Der HSV Merzig-Hilbringen musste am Samstag in der Handball-Oberliga erstmals Federn lassen. Nach der 25:28-Heimniederlage gegen Dansenberg fielen die Saarländer am vierten Spieltag auf Rang vier zurück.
Jetzt hat es die Wölfe doch erwischt: Am vierten Spieltag der Handball-Oberliga verlor der HSV Merzig-Hilbringen das Heimspiel gegen den TuS Dansenberg mit 25:28 (11:11) und damit die Tabellenführung. In einem spannenden Spitzenspiel schwanden bei den Gastgebern am Samstag auf den letzten Metern die Kräfte. Ein Einbruch, den die 250 Zuschauer im Thielspark eher von den Pfälzern erwartet hätten. Doch der dünne Zehn-Mann-Kader wirkte nach dem Abpfiff immer noch munter, tanzte im Kreis und stimmte Freudengesänge an. „Auswärtssieg!“, skandierten die Gäste aus Kaiserslautern, während die Verlierer enttäuscht das Feld räumten.
Erkältungswelle fordert Opfer
Gekämpft hatten sie bis zum Umfallen. Doch es reichte nicht. „Ich kann den Jungs keinen Vorwurf machen. Sie haben sich dieses frühe Spitzenspiel erarbeitet und alles gegeben. Alles, was drin war“, stellte HSV-Trainer Marcus Simowski fest. Ärgerlich: Vor dem Saar-Pfalz-Gipfel rollte eine Erkältungswelle über sein Team hinweg. Auch der Teamchef lag flach. Beim Gegner fehlten ebenfalls drei Leistungsträger, und so bot sich dem Publikum zunächst ein irritierendes Bild:. „Spielt der wirklich? Der wird doch nicht – oder doch?“ Für den Fall der Fälle hatte sich Dansenbergs neuer Trainer ein Trikot angezogen. Dies hätte kaum für Aufsehen gesorgt, wäre der Name des Trainers nicht Jürgen Hartz gewesen. „Ich hoffe, dass ich nicht eingreifen muss“, meinte der 48-jährige frühere Nationalspieler vor dem Anpfiff schmunzelnd. Musste er dann auch nicht.
Früher, bei ihren Einsätzen für den Ex-Bundesligisten TV Niederwürzbach, sprachen Rückraumspieler Hartz und Kreisläufer Simowski alles ab. Der eine wusste blind, was der andere macht. Diesmal nicht. Einen Handschlag gab es, dann war Schluss mit lustig. Anfangs sah es allerdings so aus, als hätten sich die alten Freunde auf ein torloses Remis geeinigt. Erst in der siebten Minute zappelte der Ball erstmals im Netz. Leider aus Merziger Sicht auf der falschen Seite. Christopher Seitz, mit acht Toren bester TuS-Schütze, warf Dansenberg in Führung. Nach einem langen Pass vom starken HSV-Torwart Andrej Kessler glich Sebastian Klein (sieben Tore) zum 1:1 aus. 6:3, 8:8, 9:11 – bis zur Pause wogte die Partie hin und her.
Stark: Mit dem Pausenpfiff schlenzte Laszlo Kincses den Ball zum 11:11 am Sechs-Mann-Freiwurf-Block vorbei. Offen verlief auch Abschnitt zwei: 15:15, 18:19, 22:22. In der 52. Minute ging der TuS durch Seitz mit 23:22 in Führung, profitierte von einem Fehlpass von Norbert Petö und einem Lattenknaller von Marius Merziger. Eine Führung, die die Gäste ausbauten. Eine Minute vor Schluss stand es 24:28 (59.). Die Wölfe waren geschlagen, doch das ärgerte den Trainer später nicht. „Kompliment an beide Teams. Das war heute ein würdiges Spitzenspiel. Am Ende haben nur Kleinigkeiten entschieden“, fand Simowski.
Die Tore für den HSV Merzig-Hilbringen: Sebastian Klein 7, David Pfiffer 6, Tomas Kraucevicius, Marcel Rudolph je 4, Laszlo Kincses 2, Norbert Petö und Christian Jung je 1.