Das Rudel beißt zu !

09.09.2019
Wölfe – HSG Nordsaar 33:23 (17:12)

Nach dem Sieg im Spiel gegen die Falken war das Rudel heiß auf mehr und wollte sich der HSV-Familie beim ersten Heimspiel der Saison von seiner besten Seite zeigen. Die Partie gegen die „Piraten“ aus Nordsaar war mit Spannung erwartet worden, gilt Nordsaar vielen Trainern und Beobachtern der Saarlandliga (Erste Welle) doch als Meisterschaftsfavorit. Allerdings mussten die Marpinger beim Spiel im Thielspark auf ihren Rückraummitte Sebastian Hoffmann verzichten, der nach neun Jahren als Kapitän der Illtaler Zebras in seinen Heimatort zurückkehrte und für das Aufbauspiel der Piraten, wie sich beim Sieg gegen den TVA/ATSV am ersten Spieltag zeigte, von eminenter Bedeutung ist. Von seinem Fehlen konnten die Wölfe sehr profitieren.

Dabei sah anfangs nichts nach einem deutlichen Sieg aus. Nach einem ersten Abtasten der beiden Mannschaften zu Beginn konnte Nordsaar sich in der dritten Minuten in Führung bringen, ehe Kapitän Rudolph, der an diesem Abend auf seiner Paradeposition am Kreis eine starke Leistung zeigte, in der fünften Minute den Ausgleich erzielte. Nach der erneuten Gästeführung konnte das Rudel sich über Eberhard und Kewenig in Führung bringen. Eberhard übernahm an diesem Abend die Spielmachposition und zeigte dort seine bisher stärkste Leistung. Torgefährlich und variabel im Angriff, aber stets mit dem Auge für Rudolph am Kreis brachte er die Abwehr der Piraten ins Wanken, erzielte zwölf Feldtore und zeigte sich auch an der Siebenmeterlinie treffsicher (15, 3/3).

Allerdings tat die Wölfeabwehr sich anfangs ebenso schwer, den Angriff der Gäste unter Kontrolle bekommen. Obwohl man von Anfang an Härte in der Abwehr zeigte, gelang es teilweise nur unzureichend, die Gäste, die versuchten über die erste oder die zweite Welle das Spiel in die Hand zu nehmen, rechtzeitig zu stoppen. Auf beiden Seiten mussten die Unparteiischen Zeitstrafen verteilen, schickten mehrfach gleich auf beiden Seiten Spieler vom Feld, sodass keiner von einer Überzahl profitieren konnte. Bis zur zwanzigsten Minute blieb das Spiel daher relativ ausgeglichen, die Wölfe aber konstant in Führung. Dann kam der erste Wendepunkt des Spiels. Die Wölfe konnten ihre Führung auf vier Tore ausbauen, Nordsaar sah sich zur Auszeit genötigt und bekam danach die Chance auf den Anschluss. Becker musste vom Feld, Nordsaar war also in Überzahl und bekam zusätzlich einen Siebenmeter. Ausgerechnet jetzt scheiterte aber der sonst treffsichere Zimmer (Nordsaar) an dem an diesem Abend überragenden Sven Klein. Stattdessen erhöhten die Wölfe in Unterzahl auf fünf Tore, der Thielspark tobte.
Mit der komfortablen Führung ging es in die Pause.

Die Gäste aus Nordsaar zeigten nochmal Kampfgeist und kamen besser aus der Halbzeit. Nach fünf Minuten hatte man sich auf drei Tore herangekämpft, dann kam die Chance: Verwarnung für Erschens, Zweiminutenstrafe für Kapitän Rudolph. Nordsaar erzielte in Überzahl den nächsten Treffer und plötzlich stand es nur noch 18:16. Endlich wachgerüttelt drehte das Rudel noch einmal richtig auf. Klein vernagelte das Tor und die Abwehr zeigte sich konsequent und unnachgiebig. In den nächsten zehn Minuten gelang Nordsaar nicht ein einziger Treffer. Getragen von der großartigen Heimatmosphäre im Thielspark eroberte man sich eine zehn Tore Führung. Auch eine Auszeit der HSG änderte nichts am Lauf der Wölfe. Symptomatisch für die Welle auf der das Rudel an diesem Abend ritt, ist eine Szene, welche sich bereits in der ersten Halbzeit ereignete. Phillip Kewenig ging hoch um zu werfen, wurde zugemacht und zog kurzerhand hinter dem Rücken durch, dem Torhüter am Kopf vorbei ins Netz. Das mit Sicherheit schönste Tor des Spiels ist exemplarisch dafür, dass den Wölfen an diesem Abend einfach alles zu gelingen schien, während bei den Piraten irgendwann nichts mehr klappt.

Trotz der hohen Führung, welche die Wölfe nicht mehr hergaben, darf aber nicht verschwiegen werden, dass es trotzdem Defizite gab: Die insgesamt sechs Zeitstrafen, welche die Unparteiischen Mayer und Lentes gegen das Rudel verhängten, zeigen, dass Abwehrsituationen nicht immer glücklich gelöst wurden. Dass die Marpinger nur 23 Tore erzielen, ist vor allem der Leistung Kleins und der mangelnden Chancenverwertung des Angriffs der Piraten, der seine Überzahlsituationen selten nutzen konnte, zu verdanken.

Den Schlusspunkt auf Seiten der Wölfe durfte übrigens Routinier Erschens erzielen. Nach einer Zeitstrafe gelang es ihm, sich von der Marpinger Abwehr unbemerkt, auf die Rechtsaußenposition zu begeben, wo ihn ein bereits ein Pass erwartete, den er erfolgreich verwerten konnte. Mit 33:23 endet also das erste Heimspiel der Wölfe. Das Rudel feierte erst ordentlich den Sieg und anschließend in Erschens Geburtstag hinein. Wir gratulieren an dieser Stelle nochmal ganz herzlich und drücken die Daumen, wenn es nächsten Samstag harzfrei gegen die SG Ommersheim-Assweiler geht.

Es spielten:
Sven Klein, Phillip Kewenig 3,Sascha Becker 3, Marcel Rudolph 6, Timo Scherer, Jan Schattschneider, Tobias Schwindling, Markus Erschens 2, Jörg Waerder, Dino Zvekic, Niklas Eberhard 15 (3/3), Michael Arnold 2 ,Philipp Henkel 2.

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