Endlich ein Derbysieg zuhause !

14.10.2019
HSV Merzig/Hilbringen (Wölfe) – TuS Brotdorf (Wombats) 42:27 (21:14)

„Den Menschen macht sein Wille groß und klein“ heißt es in Schillers „Wallenstein“. Als Kapitän Marcel Rudolph im letzten Angriff der Wombats den Ball abfing und aus 16 Metern über Torwart Marco Moritz hob, war der Sieg der Wölfe endgültig perfekt und Rudolph hatte gezeigt, was man mit genug Willen vollbringen kann. Mit einer starken Leistung setzte sich das Rudel im Derby deutlich gegen den Lokalrivalen aus Brotdorf durch. Trotz zeitweiser, leichter Nervosität überzeugte die Truppe um Trainer Recktenwald in Angriff und Abwehr und vor allem als Team.

Dabei begann das Spiel für die Wölfe unschön. Die Brotdorfer Abwehr verfolgte eine harte Linie, was den Wölfen zwar zwei Siebenmeter bescherte und die Truppe schnell in Führung brachte, diese bekam aber einen bitteren Beigeschmack, denn nach seinem Treffer zum 3:1 verletzte sich LA Timo Scherer beim Gegenstoß und konnte nicht weiterspielen. Allerdings kompensierte der kleine Kader den Ausfall sehr gut. Nach einer Zeitstrafe für Falk Wagner rissen die Wölfe das Spiel endgültig an sich und zogen rasant auf 6:1 davon. Trainer Kreibig sah sich genötigt bereits nach 8 Minuten die Auszeit zu nehmen. Auch wenn der TuS danach besser in die Partie fand und sich etwas steigerte, gelang es in der ersten Halbzeit nicht mehr zum HSV aufzuschließen. Als Kapitän Rudolph das Feld für zwei Minuten verlassen musste, kamen die Wombats auf vier ran, aber noch in Unterzahl traf Arnold und erhöhte erneut auf fünf.

Zwar gelang es dem Brotdorfer Angriff durchaus, Lücken in der Abwehr der Wölfe zu erkennen und zu nutzen, was auch daran lag, dass die aggressive Wölfe-Abwehr z.T. spekulierte und versuchte, den Wombat-Angriff unter Druck zu setzen, was größtenteils sehr gut gelang, umgekehrt fand die Wombat-Abwehr aber an diesem Abend kein Mittel gegen den Angriff des Rudels.

Nach der schnellen Führung der Wölfe fehlte beim Gegner die Körperspannung in der Abwehr und der Wölfe-Rückraum konnte sich austoben: Arnold (4) erkämpfte sich seine Tore wie üblich mit seinem starken 1:1, Becker (6) kam über die Geschwindigkeit. Phillip Kewenig (6) belohnte sich, nachdem es beim Gegenstoß zuerst nicht klappen wollte, schließlich mehrfach und zeigte auf RM erneut sein Handballverständnis, Niklas Eberhard schließlich war an diesem Abend wieder „on fire“. Er bewies erneut das Auge für die Mitspieler und feuerte wieder aus allen Lagen erfolgreich. Dabei erzielte er nicht nur 9 Tore, sondern entschied auch das Duell der Siebenmeterschützen für sich. Nachdem Peitsch auf Brotdorfer Seite den ersten Siebener verwarf, übernahm Wallrich dies zunächst erfolgreich (7/6) scheiterte aber zuletzt an einem starken Jan Schattschneider. Eberhard hingegen ließ sich weder von Torhüterwechseln, noch von der Derby-Kulisse ablenken und verwandelte eiskalt 7/7 Siebenmeter. Auf Schattschneider, der in der zweiten Hälfte eine Paradeleistung ablieferte, und auf Klein, konnte sich die Wölfe-Abwehr verlassen und so in Halbzeit zwei das von Trainer Recktenwald vorgegebene Ziel, hinten noch weniger Tore zu kassieren, knapp umsetzen. Der Trainer zeigte sich insgesamt zufrieden, ermahnte die Mannschaft aber, nicht nachzugeben und weiterzukämpfen bis zum Schluss. Auch Co-Trainer Waerder forderte dies mehrfach energisch ein.

So kam es, dass die Wölfe, die mit einer komfortablen Siebentoreführung in die Halbzeit gingen, auch in Halbzeit zwei keinen Millimeter nachgaben. Sieben Minuten lang kämpfte der TuS nochmal, kam nochmal auf fünf ran, dann kam der Zusammenbruch: 5 Minuten lang gelang dem Brotdorfer Angriff nichts mehr, er scheiterte an Schattschneider oder der Abwehr und das Rudel zog auf zehn davon. Da Partie schien nach etwas mehr als der Hälfte der Spielzeit so gut wie entschieden. Die Wölfe machten aber nicht den Fehler, locker weiterzuspielen und Ergebnisverwaltung zu betreiben, sondern hielten das Tempo hoch. Und der Spieler, der dafür sorgte, war, wie soll es anders sein, der Kapitän. Rudolph erfüllte seine Funktion als Abwehrchef einmal mehr als vorbildlich und antizipierte zahlreiche Spielzüge des Wombat-Angriffes. Immer wieder gelang es ihm Pässe oder Kreisanspiele abzufangen und in Gegenstöße umzusetzen. Mit dem letzten Tor belohnte der Kapitän sich dann nochmal besonders für seine Leistung.
Möglich war dieser hohe Sieg aber nur dank einer großartigen Teamarbeit. Jeder Spieler, egal ob er sich nun in die Torschützenliste eintrug oder nicht, kämpfte für die Mannschaft. Der Wille macht den Menschen groß und die Wölfe hatten an diesem Abend deutlich mehr davon als die Wombats.

Es spielten: Sven Klein, Phillip Kewenig 7, Sascha Becker 6,Marcel Rudolph 3, Timo Scherer 1, Jan Schattschneider, Tobias Schwindling, Markus Erschens, Jörg Waerder, Dino Zvekic 3, Niklas Eberhard 16 7/7, Michael Arnold 4, Philipp Henkel 1.

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