16.08.17
Hier die Auszüge aus der Presse zum diesjährigen Turnier !
Saarbrücker Zeitung, 16.08.17
Am Ende gab’s nur lachende Gesichter!
Merzig. Spitzenteams aus vier Nationen sorgten am Wochenende beim 5. Ernst-Thiel-Cup in Merzig für internationales Handball-Flair. Die HG Saarlouis landete ungeschlagen auf Rang drei und der HSV Merzig-Hilbringen mit der Ausrichtung des Turniers einen echten Volltreffer.
Von: Roland Schmidt
Wir müssen draußen bleiben: Die jungen „Wölfe“ schauten am Wochenende traurig zu, aber die Entscheidung war richtig gewesen. Turnierausrichter HSV Merzig-Hilbringen schickte seine erste Mannschaft beim 5. Ernst-Thiel-Hummel-Cup nicht aufs Feld – und das war besser so. Bei der Masse an nationaler und internationaler Klasse wäre die neu formierte Saarlandliga-Mannschaft in dem vom HSV und dem Unternehmen Ralf-Michael Zapp & Partner veranstalteten Kräftemessen der Profis baden gegangen: TSG Ludwigshafen-Friesenheim (1. Handball-Bundesliga), Bregenz Handball (österreichischer Rekordmeister), HB Esch (1. Liga Luxemburg), Grand Nancy Métropole Handball (2. Liga Frankreich), TV Hochdorf (3. Bundesliga), HG Saarlouis (2. Bundesliga). „Noch nie war unser Turnier so stark besetzt gewesen. Auch das Zuschauer-Interesse war selten so groß und die Rückmeldung derart positiv“, stellte Astrid Moritz zufrieden fest.
Von der 2. Vorsitzenden des HSV kam auch der Vorschlag: Schonzeit für die jungen „Wölfe“. „Abstieg, acht Abgänge, viele neue Spieler, neuer Trainer – wir wollten unsere Jungs nicht vorführen lassen und haben uns deshalb für ein Einlage-Spiel am zweiten Turniertag entschieden“, erklärte Moritz. Michael Göbel stimmte dem Plan gern zu. „Es gab ja einen riesigen Bruch im Teamgefüge, das wieder neu geformt werden muss. Ich sehe uns nach dem Abstieg im Aufbau-Jahr. Die Mannschaft soll sich ohne Druck entwickeln und könnte dann in der folgenden Saarlandliga-Saison angreifen“, sagte der HSV-Trainer.
Nach dem Testspiel-Sieg seiner Mannschaft gegen den Rheinlandligisten DJK MJC Trier (27:17) waren wieder die Profis dran. Und mal ehrlich: Was hätte die unerfahrene Merziger Truppe schon groß gegen den Bundesliga-Aufsteiger Friesenheim ausrichten können, der mit Kombinationshandball glänzte und sich nach dem 26:25-Sieg gegen den österreichischen Meister Bregenz Handball den dritten Cup-Sieg sicherte?
Handball auf höchstem Niveau präsentierte davor auch Zweitligist HG Saarlouis im kleinen Finale gegen den luxemburgischen Meister HB Esch. Der klare 26:21- (16:11)-Sieg gegen den Europapokalteilnehmer war nie gefährdet. Zwei Wochen nach der 22:23-Testspiel-Niederlage nahmen die Jungs von Trainer Jörg Bohrmann erfolgreich Revanche und zeigten den rund 500 gespannten Zuschauern, was sie kurz vorm dem Liga-Start schon drauf haben.
Ideenreich und torgefährlich leitete Neu-Spielmacher Julius Andersson die Angriffe der Saarländer ein, die das Spiel trotz kleiner Schwächephasen immer dominierten und in der Abwehr Biss zeigten. „Schade, dass wir gegen Friesenheim gestern nur 19:19 gespielt haben. Wir hatten meist geführt und hätten gewinnen müssen“, trauerte Philipp Kessler dem nur aufgrund der schlechteren Tordifferenz verpassten Final-Einzug nach. Ungeschlagen auf Rang drei in diesem Spitzenfeld – damit konnte der HG-Co-Trainer aber gut leben. Eine Woche vor dem DHB-Pokal-Spiel beim Drittligisten TV Großwallstadt sah er sein Team auf einem guten Weg. „Die fehlende Sicherheit wird im Laufe der Runde kommen, und es braucht sicher noch etwas Zeit, bis alle Abläufe sitzen“, sagte Kessler und sparte nicht mit Lob für den Cup-Ausrichter. „Erstklassige Gegner, erstklassig organisiert. Dieses Turnier hat eine hohe Qualität und ist für uns ein wichtiger Prüfstein“, schwärmte er.
Astrid Moritz und das Helfer-Team um HSV-Orga-Chef Michael Lux werden es gerne gehört haben, und die „Wölfe“ mit ihrer ungewohnten Zuschauer-Rolle im Nachhinein doch ganz froh gewesen sein.
Sieg für Friesenheim beim 5. Ernst-Thiel-hummel-Cup
Saarlouis holt mit glattem Sieg gegen Luxemburg-Meister Esch im kleinen Finale den 3. Platz
Saarlouis/Merzig. Am Ende hatte Erstligist Friesenheim beim 5. Ernst-Thiel-hummel-Cup in Merzig einige Mühe, sich den Turnier-Sieg zu sichern. Gegen den österreichischen Top-Club aus Bregenz gewannen die Eulen das Finale mit 26:25 nur mit Mühe und viel Glück. Ebenfalls ohne Niederlage im Turnier wurde die HG Saarlouis Dritter. Sie hatte im kleinen Finale den luxemburgischen Doubel-Gewinner und EHF-Pokal-Teilnehmer HB Esch sicher mit 26:21 (16:11) geschlagen. Platz 5 ging an den stark agierenden Drittligisten Hochdorf, der am Sonntag den französischen Zweitligisten Nancy mit 30:25 auf den letzten Platz verwies. Alles in allem wieder ein gelungenes, bestens organisiertes Vorbereitungsturnier.
Martin Murawski und Co hatten im Spiel um den dritten Platz das Meisterteam aus dem Nachbarland von Anfang an im Griff. Angeführt von einem immer stärker werdenden Julius Andersson kontrollierte die HGS das Spiel von der ersten Minute an. Bis zum 5:5 nach 13 Minuten hielt Esch noch mit, dann baute Saarlouis die Führung aus. Auf Seiten der Luxemburger war es im Wesentlichen der 38jährige erfahrene Alex Vasilakis, der mit seinen Treffern sein Team im Rennen hielt. HGS-Torwart Patrick Schulz krönte seine ordentliche Leistung erneut mit einem gehaltenen Siebenmeter in der Schlussminute von Halbzeit 1 und hielt damit die 16:11-Pausenführung fest.
Richtig in Gefahr geriet der Sieg der HGS auch in Hälfte 2 nicht, aber zwischen der 41. und der 51. Spielminute verlor das Team von Jörg Bohrmann ein wenig den Durchblick und die Kontrolle. Fehler, Fehlversuche und Fehlpässe nutzten die Luxemburger zu einfachen Gegentreffern. Kapitän Martin Murawski übernahm nach der zu diesem Zeitpunkt dringend angezeigten Auszeit die Verantwortung und erhöhte mit einem Doppelschlag auf 24:22. Damit war das Ding entschieden und am Ende konnte sich das Team über Platz 3 freuen, denn wie der Turniersieger hatte man kein Spiel verloren.
Mit dem „Turnier-Test“ eine Woche vor dem Pokal-Turnier in Grosswallstadt war man bei der HG schon recht zufrieden. Und bis zum Liga-Beginn kann man ja noch an der einen oder anderen Stellschraube arbeiten.
Sieg für Friesenheim
Im Finale ging es spannend zu. Neu Erstligist Friesenheim wirkte in der ersten Halbzeit durchaus sicherer, hatten dann aber wohl die österreichische Spitzenmannschaft unterschätzt. Die Bregenzer holten auf, erzielten beim 22:22 sogar einmal den Ausgleich und verloren am Ende nach einem hochinteressanten Spiel nur hauchdünn mit 25:26. Mit dem Turnierverlauf war Ralf Michael Zapp, der das Turnier gemeinsam mit dem HSV Merzig-Hilbringen organisiert hatte, ausgesprochen zufrieden. Er bedankte sich bei den Helfern und bei der Stadt Merzig für die Unterstützung. Er sagte: „Ich freue mich, dass es wieder gelungen ist Spitzenhandball nach Merzig zu holen“. Die Siegerehrung nahm er gemeinsam mit Bürgermeister Marcus Hoffeld und dem Vorsitzenden des Stadtverbandes für Sport, Frank Wagner, vor.