03.09.16, Saarbrücker Zeitung
Vorbericht: TV Nieder-Olm vs. HSV Merzig/Hilbringen
Von Roland Schmidt
Die Oberliga-Handballer des HSV Merzig-Hilbringen spielen am Sonntag beim TV Nieder-Olm um die ersten Saisonpunkte. Mit kaum verändertem Kader, aber alten Problemen: Leistungsträger fallen lange aus.
Auf geht’s: Nach langer Sommerpause kämpfen die Oberliga-Handballer der HSV Merzig-Hilbringen endlich wieder um Tore und Punkte. Gleich zum Auftakt treten die Wölfe zur ungeliebten „Frühschicht“ beim TV Nieder-Olm an, doch knurren hilft nicht. Soll der Start in die neue Saison gelingen, müssen die HSV-Spieler am Sonntag ab 11 Uhr hellwach sein. Beim Fast-Absteiger wartet kein lockerer Aufgalopp, sondern ein Gang an die Leistungsgrenzen.
Die Lage vor dem ersten Pflichtspiel sei nicht rosig, macht sich Marcus Simowski nichts vor. „Die Vorbereitung verlief nicht optimal, und wir haben personelle Probleme“, seufzt der HSV-Trainer. Das alte Verletzungspech, das dem HSV schon in den vergangenen zwei Spielzeiten am Ende die guten Vorrunden-Ergebnisse verhagelte, ist zurück. Beide Male stürzte der ausgedünnte Kader vom oberen Tabellendrittel in den Liga-Keller ab und musste noch gegen den Abstieg kämpfen. Solche Zitterwochen wollte Simowski diesmal vermeiden, aber daraus wird wohl nichts. Fakt ist: Die Lücke, die der Wechsel von Tomas Kraucevicius zum Liga-Rivalen VTZ Saarpfalz im rechten Rückraum riss, konnte nicht geschlossen werden. Neu dabei ist Rouven Louis vom Saarlandligisten Diefflen, der beim Ernst-Thiel-Cup Torjäger-Qualitäten zeigte und im linken Rückraum eine Bereicherung ist. Tim Moske von Verbandsligist Saarburg soll die Spielmacher David Pfiffer und Lukas Fischer entlasten, doch die Integration ins Team braucht Zeit. Ansonsten ist der Kader unverändert und nach unerwarteten Ausfällen schon wieder gebeutelt, bevor es überhaupt losgeht. Nach der Vorbereitungsphase war klar: Die lädierte Schulter von Lars Pfiffer macht nicht mit. „Er wird uns auf unbestimmte Zeit fehlen“, sagt Simowski und klagt über mangelndes Rückraum-Personal. Für die meisten Tore auf Außen sorgt Sebastian Klein, der im Mai bei der Gehörlosen-EM in Berlin bester Torschütze war. Nach dem Bronze-Gewinn des Nationalteams wurde der linke Flügelstürmer am Ohr operiert und legte eine Pause ein. Den Trainingsrückstand dürfte die Kämpfernatur aber schnell aufgeholt haben.
Völlig unerwartet traf die Mannschaft die Verletzung von Julius Rost. Nachdem die Patellasehnen-Entzündung auskuriert war, stieß der Allrounder erst kurz vor Ende der vergangenen Saison wieder zum Team. Beim Vorbereitungs-Turnier in Hofweier erwischte es den Pechvogel nun erneut. „Julius brach sich das Kahnbein und fällt Monate aus“, stöhnt Simowski. Ein Lichtblick vor dem Liga-Start war das 26:26 im Testspiel gegen den SV Zweibrücken. Die Stamm-Sieben hielt mit dem Drittligisten mit und dürfte in der Oberliga konkurrenzfähig sein. Aber auch verletzungsanfällig, da die Leistungsträger oft durchspielen.