H1: Wölfe gewinnen Stadt-Derby deutlich !

22.01.23
HSV Merzig/Hilbringen – TuS Brotdorf 39:28 (19:13)

„Der schwerste Sieg ist der Sieg über sich selbst“ soll Aristoteles gesagt haben. Nachdem die Wölfe bereits das Hinspiel im Derby für sich entscheiden konnten, dort aber Nerven gezeigt und das Spiel trotz zwischenzeitlicher Sechs-Tore-Führung beinah aus der Hand gegeben hatten, durften die Zuschauer im Thielspark gestern Abend bewundern, wie sehr sich die Truppe um Trainergespann Laszlo “Laci” Kincses und Markus Erschens im Verlauf der Saison weiterentwickelt hat. Mit einer geschlossenen Mannschaftsleistung wurde das Derby mehr als deutlich gewonnen und die Wölfe zeigten, dass sie mittlerweile auch über 60 Minuten die Konzentration halten können.

DerbyDabei begann die Partie, wie nahezu jedes Derby, mit einer gewissen Grundnervosität. 3 rasante Angriffe spielten die Wölfe, dreimal ging der Ball daneben. Doch auch der TuS konnte die verharzte Kugel nicht ins Netz bringen. Bereits hier zeigten sich aber die unterschiedlichen Spielansätze der beiden Truppe. Während das Rudel von Beginn an auf die Tube drückte und versuchte, seine Tore über schnelle Mitte und zweite Welle zu erzielen, drückten die Wombats auf die Bremse und wollten aus dem gebundenen Spiel zum Abschluss kommen. Nach einem für die HSV-Fans erlösenden Doppelschlag durch Altpeter und dem Anschlusstreffer durch Scheid in der sechsten Spielminute schien sich eine gewohnt spannende Partie auf Augenhöhe zu entwickeln. Als dann Sascha Becker nach 5 Minuten kreislaufbedingt das Feld verlassen musste, schien es, als wäre das Rudel nun auch noch geschwächt. Wer aber die Entwicklung der Saison beobachtet hat, wusste, dass mit Rechtshänder Lukas Schwindling kein Ersatzspieler, sondern ein adäquater Rückraum auf die Platte kam, der sowohl RR als auch RL spielen kann. Schwindling war heiß an diesem Abend und krönte seine starke Leistung mit insgesamt acht Toren. Dass die Gäste, die aus der Vergangenheit lernen wollten, sich auf RL Michael Arnold eingeschossen hatten und dessen Würfe unterbinden wollten, spielte ihm und den anderen Rückräumen ebenso in die Karten, wie Kapitän Rudolph, der durch die offensive Deckung Platz bekam. Mit dem Auflösen auf den zweiten Kreis tat sich die Abwehr der Gäste sichtlich schwer. Ebenso schwer wie mit LA Timo Scherer. Die Unparteiischen Teich und Wagner setzen die 2020 seitens des DHB erfolgte „Regelauslegung bei Außenaktionen“ auch rigoros um. Wer Scherer kennt, weiß, dass er diesbezüglich ein äußerst unangenehmer, weil intelligenter Gegenspieler ist. Er erzielte nicht nur 4 Tore, sondern war an fast allen 7 Siebenmetern, welche den Wölfen zugesprochen wurde, beteiligt. Wenn es an diesem Abend etwas zu kritisieren gab, dann war es allerdings tatsächlich die eher bescheidene Siebenmeterausbeute. Lediglich 3 davon konnten die Wölfe unterbringen, Gästetorwart Szymon Rybicki zeigte sich hier sehr sicher. Aufgrund der komfortablen Führung und weil umgekehrt Sven Klein im Wölfetor eine überragende Leistung zeigte, fiel dies aber nicht weiter ins Gewicht.

Nach einer komfortablen Sechs-Tore-Führung zur Halbzeit ließ das Rudel nie nach, sondern kam ebenso hungrig zurück auf die Platte. Auch wenn Timm Reinert auf Gästeseite noch einmal alles gab und mit insgesamt 12 Toren (8, 4/4) zeigte, dass er immer noch ein großartiger Handballer ist. Trotzdem hatte die Abwehr um Kapitän Rudolph und Rückhalt Sven Klein das Spiel im Griff. Mit dem zunehmenden Vorsprung des Rudels machte sich bei den Gästen dann auch eine gewisse Müdigkeit bemerkbar, nach seinem zwölften Treffer in der 57. Minute blieb selbst Reinert liegen. Die Luft war raus. Kincses wechselte währenddessen munter durch und gab Bernardy und Welsch, die sich prompt mit einem Tor revanchierten, noch etwas Spielzeit. Auch Sven Klein durfte sich über einen frühen Feierabend freuen und die letzten Minuten des Derbys genießen, während Marvin Theobald ihn ablöste. Sascha Becker hatte sich derweil erholt und zeigte, auch wenn zuletzt meist RR spielte, dass er es auch auf Außen noch drauf hat, nachdem Philipp Henkel seine wohlverdiente Pause bekam. Einziges Manko: Christian Schneider, der sich ebenfalls über seinen Einsatz freute, bekam kurz vor Schluss einen unglücklichen Schlag auf die Nase. Ein kurzer Blick auf eben diese lies Böses erahnen. Doch einen schönen Mann kann bekanntlich nichts entstellen und so konnte auch das, die Freude über diesen deutlichen Sieg des Rudels nicht trüben.

Wir gratulieren herzlich und wünschen Christian eine rasche Genesung.

Sven Klein, Marcel Rudolph 6 3/1, Christian Schneider, Sascha Becker 4, Jonathan Welsch 1, Lukas Schwindling 8, Timo Scherer 4, Tim Donate 2, Alexander Bernardy 1, Marvin Theobald, Michael Arnold 3, Philipp Henkel 3 2/1, Samir Altpeter 7 2/1, Jan Schattschneider, Markus Erschens, Christian Trenz, Laszlo Kinces.