05.10.15
HSV Merzig-Hilbringen II vs. TV Niederwürzbach 25:31 (12:18)
Neues von der Zwooten … und vom Viezfest 😉
Die „Zwoot“ scheidet erneut früh aus Pokalwettbewerb aus – Vermeidbare, aber auch verständliche Niederlage gegen Saarlandligist TV Niederwürzbach
Der Pokal hat ja bekanntlich seine eigenen Gesetze und eines davon scheint zu lauten: „Die Zwoot bekommt gleich einen starken Gegner zugelost und scheidet früh aus.“ Doch diesmal hätte das Gesetz außer Kraft gesetzt werden können. Der Gegner war schlagbar…jedoch nicht an diesem speziellen Tag…einem Tag der in Merzig nur als „The Day After“ bekannt ist.
Kennen Sie noch Superman den strahlenden Marvel Comic-Helden in blauem Morphsuit und rotem Umhang, ja? Na dann fällt ihnen jetzt bestimmt auch die Gemeinsamkeit zum Beinkleid der Merziger Handballmannen der „Zwooten“ auf ;-). Auch von diesen Jungs ist man (fast) nur Heldentaten gewohnt. Doch es gibt noch eine zweite, nicht ganz geheime Gemeinsamkeit mit dem Comic-Helden. Was für den Mann aus Stahl Kryptonit ist, eine kristaline grüne Substanz, die ihn seiner übernatürlichen Kräfte beraubt, ist für die adipösen Superhelden der „Zwooten“ Kryptoviez.
Nun was soll man sagen…der goldgelbe obergärige Apfelmost hat unsere Jungs mal wieder ihrer übernatürlichen Kräfte beraubt. Nach drei harten Tagen der Viezfest-Repräsentanz mit Vor- und Nachbereitung war der Geist zwar noch willig, aber das Fleisch war rar.
Der Gegner aus Niederwürzbach, zwischenzeitlich in der handballerischen Versenkung verschwunden, hat sich still und heimlich neu aufgestellt, ist Jahr um Jahr aufgestiegen und mischt nun wieder in der Saarlandliga mit. Auf dem Fundament der Gebrüder Leffer stehen einige weitere Regionalliga- und RPS-Liga erfahrene Spieler in deren Reihen, so dass man es nicht mit Fallobst zu tun hatte.
Zum Spiel: Beide Teams, nicht ganz vollzählig, schritten motiviert zur Tat. Die Abwehrreihen dominierten zunächst und auf beiden Seiten waren zunächst bloß Fehlwürfe zu verzeichnen. Der Gästekeeper stark, die Gästeschützen noch mit viel Streuung im Wurfarm. Unsere Jungs im Angriff ideenlos und in der Deckung stets bemüht. Zu diesem frühen Zeitpunkt deutete sich schon der Unterschied an, der den Ausschlag geben sollte: Die Beine! Die Gäste hatten zwar einen Spieler weniger dabei, aber offensichtlich noch diverse Ersatzbeine im Gepäck, die sie auch einzusetzen wussten. Die Beine unserer Recken waren hingegen schwer und träge und zu keiner Zeit in der Lage den flinken Bewegungen der Angreifer lange genug zu folgen, um deren Spielfluss entscheidend zu stören.
So wurde jeder individuelle Fehler vom TVN gnadenlos bestraft und Gegenstoß um Gegenstoß rollte auf das Tor von HSV-Keeper Ströker zu. Der Vorsprung der Gäste wuchs, während die „Zwoote“ ihrerseits versuchte den Schaden zu begrenzen. Ein 6-Tore-Rückstand sprach zur Pause eine deutliche Sprache. Spielstand 12:18 aus Sicht der Hausherren…sehr unschön!
In Abwesenheit von Coach Waerder versuchte Coach Bochem die richtigen Worte an die richtigen Adressen zu senden und hatte insofern Erfolg, als das sich das Team im zweiten Durchgang nicht abschlachten ließ. Alle waren nach wie vor gewillt eine passable Partie abzuliefern, auch wenn es wehtat. Coach Alex wechselte die Hoffnung ein, brachte Mätti Hoffeld im Tor, zog selbst die Trainingsjacke aus und transplantierte seinem altersmüden Bruder Sepp eben schnell eine Spenderlunge für die dritte und vierte Luft. Das brachte dann auch den gewünschten Effekt. Die „Zwoote“ kam ran. Im Tor hielt Goalie Hoffeld wie zu besten Zeiten blendend und verstand es auch den einen oder anderen Gegenstoßpass anzubringen. Häufig war Alex Bochem Adressat und dankte es mit insgesamt 6 blitzsauberen Treffern. Den Positionsangriff belebte Sepp Bochem ebenfalls mit kreativen Momenten und steuerte ebenfalls 6 Tore zur Gesamtausbeute bei. Zweimal gelang es den Jungs den Rückstand auf 3 Tore zu reduzieren, aber jedes Mal machten individuelle Leichtsinnigkeiten den Gegner wieder stark. Beim 23:26 war ein Erfolg letztmalig in Sichtweite, aber der TVN hatte immer noch Körner und zog seinerseits wieder davon. Am Ende stand dann eine etwas zu hoch ausgefallene 25:31-Niederlage der „Zwooten“. Zusammenfassend lässt sich wieder feststellen, dass es gegen Kryptoviez einfach kein wirksames Gegenmittel gibt und man m Tag des Herrn und dem danach als Merziger Handballer besser die Finger von der Kugel lässtL.
Egal, abhaken und weiter machen. Schließlich war das Wochenende für den Team-Spirit mal wieder Gold wert, denn alle haben bei dem „Kraftakt“ Viezfest mitgezogen. Die alten Schlachtrösser haben wieder mal ihren Mann gestanden und der Nachwuchs hat sich ebenfalls behauptet (und hoffentlich wieder was für ’s Leben gelernt). Der Stand war ganztägig bestens besucht und besonders unser neues Vereins-Stammessen, die „HSV-Handbällchen“ war schlicht Weltklasse!
Am kommenden Wochenende gibt die „Zwoote“ übrigens wieder die Vorband der Wölfe und zwar um 17:30 Uhr in der Wolfshöhle Thiels-Park. Gegner ist der ASC Quierschied. Einfach vorbei kommen und Handballfeinkost pur genießen. Hausmannskost gibt es einen Ort weiter 😉
P.S.Es lebe die Pressefreiheit 🙂
Dirk. S.