16.09.2019
SG Ommersheim-Assweiler – HSV Merzig/Hilbringen 20:26 (15:14)
Zumindest abseits des Spielfeldes wurden die Wölfe am Samstagabend in Ommersheim-Assweiler freundlich empfangen. Auf der Platte gab es dafür reichlich Haue, trotzdem konnte das Rudel sich nach einem durchwachsenen Start am Ende wieder deutlich durchsetzen.
Nach einer Trainingswoche ohne Harz und ohne den abwesenden Coach Recktenwald musste man am Samstag zusätzlich noch auf Schwindling und Henkel verzichten. Schwindling hatte allerdings den besten aller Gründe, um zu fehlen, er heiratete. Wir gratulieren an dieser Stelle dem Brautpaar und wünschen nur das Beste für die kommenden Jahre!
Stattdessen konnte Co-Trainer Waerder, der an diesem Abend das Zepter in der Hand hatte, auf Bernardy und Zimmer zurückgreifen. Waerder ist für deutliche Ansagen bekannt und machte dem Rudel gleich nach dem eher schlappen Warmmachen klar, dass das so nicht funktionieren würde. Tatsächlich starteten die Jungs auch schwach in die Partie. Die 5:1 Abwehr war häufig überfordert, Übergaben funktionierten nur schlecht und die Kommunikation war zu leise – oder wie Waerder sagte: „Auf dem Friedhof ist es lauter als in dieser Abwehr“. So gelang es Ommersheim nach einer ganz kurzen Führung der Wölfe, das Spiel in die Hand zu nehmen und sich stetig abzusetzen. Dass Abwehr-Chef Rudolph einen Ellbogen auf das Ohr bekam und erstmal vom Spielfeld musste, verbesserte die Situation nicht. Ommersheim setzte sich auf 3:7 ab. Waerder zog die Konsequenzen und stellte die Abwehr auf 6:0 um. Trotzdem tat man sich weiter schwer damit, gegen die das Harzverbot gewöhnten Rückraume aus Ommersheim herauszutreten und diese am Schuß zu hindern oder diese zumindest effektiv zu blocken.
Nach einem Foul an Kewenig geriet Ommersheim aber in Unterzahl und die Wölfe tasteten sich langsam heran. Dazu trugen auch die zahlreichen Siebenmeter bei, welche die Unparteiischen Montag und Schmitt verhängen. 9 Siebenmeter und 4 Zeitstrafen kassierte die Ommersheimer Abwehr, die Wölfe kamen hingegen nur einmal ins Rudern, als nämlich Rudolph und Arnold fast zeitgleich von der Platte mussten. Aber auch in doppelter Unterzahl zeigten die Jungs Moral und erzielten noch einen Treffer. Auf 14:14 schaffte man es schließlich mit steigender Leistung, kassierte aber kurz vor Halbzeitpfiff noch einen: Hz. 15:14.
Was auch immer Waerder in der Halbzeitansprache sagte, er sollte es sich patentieren lassen. Eine völlig verwandelte Abwehr zeigte sich in Halbzeit 2 den mitgereisten Wölfe-Fans um HSV-Urgestein Franz Waerder, der es sich trotz seines Alters nicht hatte nehmen lassen, mit nach St. Ingbert zu fahren. Aggressiv, laut und bewegungsfreudig. Exemplarisch dafür: Nach dem Ausgleich gelang es Kapitän Rudolph durch gute Antizipation einen Pass abzufangen und diesen direkt zu verwerten. Die Wölfe eroberten sich dadurch die Führung und gaben diese nicht mehr her, Ommersheim hingegen gelang lange nichts mehr, nur zwei Tor in den ersten zwölf Minuten der zweiten Halbzeit. Daraufhin legte man die Grüne Karte. Trainer Waerder insistierte sofort beim Rudel darauf, keinen Millimeter nachzugeben, bevor sich Übermut breit machen konnte. Das setzten die Jungs dann auch um, näher als vier Tore kam Ommersheim nicht mehr heran, hätten die Jungs ihre Siebenmeter weggemacht, der Sieg wäre noch höher ausgefallen. Verdient war er – nach der deutlichen Steigerung in Hz 2 – aber durchaus. Das Rudel zeigt erneut Moral. Man kann auch ohne Harz Handball spielen und die Torverteilung belegt, dass man jederzeit kompensieren kann, wenn ein Spieler mal einen nicht so guten Tag hat. Jetzt gilt es zuhause gegen den TV Merchweiler zu gewinnen!
Es spielten:
Sven Klein, Phillip Kewenig, Sascha Becker 3 , Marcel Rudolph 4, Michael Zimmer, Timo Scherer 7, Jan Schattschneider, Tobias Schwindling, Markus Erschens, Alexander Bernardy, Dino Zvekic 1, Niklas Eberhard 7, Michael Arnold 4.