22.12.15, Saarbrücker Zeitung
HSV Merzig-Hilbringen vs. SF Budenheim 20:34 (9:17)
Klatsche mit Ansage: Handball-Oberligist HSV Merzig-Hilbringen ging am Samstag gegen Tabellenführer Budenheim zu Hause mit 20:34 böse baden. Im letzten Heimspiel des Jahres fehlten im Wölfe-Kader acht Stammspieler.
Eigentlich wollte es Dennis Koppenburg im Alter ja ruhiger angehen lassen, in der zweiten Mannschaft das Handball-Training reduzieren und für die „erste Welle“ des HSV Merzig–Hilbringen nur noch zur „Pille“ greifen, wenn wirklich Not am Mann ist. Am Samstag war es so weit. Im letzten Heimspiel des Jahres gegen die SF Budenheim schlüpfte der 31 Jahre alte Routinier noch einmal ins Trikot des Oberligisten. Die derbe 20:34 (9:17)-Schlappe des Tabellenneunten konnte jedoch auch der frühere Zweitliga-Spieler der HG Saarlouisnicht verhindern.
Acht Spieler fehlen
„Ich habe heute gerne ausgeholfen. Die Mannschaft geht ja auf dem Zahnfleisch und hat sich gegen den Tabellenführer tapfer geschlagen“, stellte „Koppi“ nach dem Abpfiff in der Thielspark-Halle Merzig nüchtern fest. Neben den Langzeitverletzten Julius Rost, Christian Jung, Laszlo Kincses, Lars und David Pfiffer fehlte Linksaußen Sebastian Klein, der zeitgleich für die Gehörlosen-Nationalmannschaft unterwegs war. Kreisläufer Marcel Rudolph meldete sich krank. Torjäger Tomas Kraucevicius brummt seine vierwöchige Sperre aus dem Spiel gegen Illtal ab (wir berichteten).
Weil somit acht (!) Spieler fehlten, nominierte HSV-Trainer Marcus Simowski zusätzlich die früheren Regionalliga-Cracks Alex und Sebastian Bochem vom Bezirksliga-Team nach. Erfahrung pur als Lückenfüller, doch die Extradosis Routine reichte nicht. Als dann auch noch Marius Merziger Mitte der ersten Halbzeit mit einer Hand-Verletzung ausfiel, machte die Budenheimer Tempo-Truppe den Sack früh zu. „Ich war ja froh, dass wir gegen den Spitzenreiter überhaupt eine spielfähige Truppe aufs Feld schicken konnten. Eine echte Chance hatten wir nicht“, seufzte Simowski. Schon zur Halbzeit lag sein Team mit 9:17 zurück. Ähnlich sah es auch der Gäste-Trainer. „Die waren sich bewusst, dass es in dieser Zusammensetzung gegen uns nichts zu holen gibt“, erklärte Axel Schneider und bedauerte Merzigs Misere.
Jetzt erst mal erholen
Und dennoch: „Man sah gute Ansätze, aber vielleicht waren die jungen Spieler zu nervös. Wir haben es im Angriff einfach nicht geschafft, ins Spiel zu kommen“, analysierte Koppenburg die Gründe für die deutliche Niederlage. Sein Kurz-Comeback soll übrigens die Ausnahme bleiben. Den verletzten Teamkollegen wünscht der frisch gebackene Papa baldige Genesung. Bis zum Trainings-Neustart am 4. Januar darf sich das gebeutelte Wölfe-Rudel nun von den Strapazen erholen. Auch Marcus Simowski schnauft tief durch: „Endlich ist diese aufreibende Vorrunde vorbei. Die Winterpause haben meine Jungs jetzt bitter, bitter nötig.“
Die Tore für den HSV: Norbert Petö 7/1, Sebastian Bochem 4/1, Lukas Fischer 4/1, Alexander Bochem 2, Michael Arnold 2, Maurice Duchene 1.