H1: HC Dillingen/Diefflen – Herren 1 23:31 (9:18) !

20.11.2023

Eine bessere Atmosphäre für ein Handallspiel kann man sich nicht wünschen: Die Halle in Diefflen platzt aus allen Nähten, sowohl im Gäste- als auch im Heimblock werden die Trommeln geschlagen bis die Felle kurz vorm Zerbersten sind und mittendrin verteilt sitzt gefühlt das halbe Handballsaarland, um das Spitzenspiel der Saarlandliga Herren zu bestaunen. Es stehen sich, ohne den Gastgebern zu nahe treten zu wollen, zwei starke Mannschaften gegenüber, von denen eine aber alters- und tempomäßig ihren Zenit bereits überschritten hat, während bei der anderen, bei den Wölfen, noch immer nicht absehbar ist, wo die Reise hingehen wird.

Doch von Anfang an:
Die Eröffnung der Partie gehört den Gastgebern, die über Poro in Führung gehen und diese trotz verworfenen Siebenmeters – das erste Ausrufezeichen von Vincent Hein – knapp vier Minuten halten können. Dann aber übernimmt das Rudel. Das konsequente Spiel auf die Nahtstellen setzt die Gastgeber unter Druck und provoziert Zeitstrafen: Insgesamt 6 davon gab es für den Gastgeber (+2 Disqualifikationen), sodass die Wölfe immer wieder in Überzahl agieren und das Tempo hochhalten konnten. Als das Rudel nach knapp 15 Minuten seine Führung auf 4 Tore ausbauen konnte, reagierte der HCD mit der Auszeit. Doch auch danach war man meistens einen Schritt zu spät und die Wölfe konnten sich bis auf 6 Tore absetzen. Als dann noch Gilles Thierry die Rote Karte sah und damit ein Schlüsselspieler der Dieffler Abwehr fehlte, schien es, als wäre die Partie schon gelaufen. Das Rudel konnte mit 9 Toren in die Halbzeitpause gehen und durfte in Überzahl beginnen.

Doch unterschätzen darf man den HCD gerade zuhause natürlich nie: Das Rudel musste sich noch einmal einer Bewährungsprobe unterziehen. Als Sascha Becker beim Stand von 15:22 wegen einer sehr unschönen Abwehraktion ebenfalls eine sofortige Disqualifikation erhielt und kurz darauf Timo Scherer mit Zeitstrafe das Feld verließ, befand man sich in einer doppelten Unterzahl. Der HCD sah seine Chance gekommen und machte noch mal richtig Druck. Zwar gelang es, auf vier Tore heranzukommen, der Vorsprung den das Rudel sich erarbeitet hatte, war aber schon zu groß. Zudem zeigte die Mannschaft ihre Reife. Wo man früher die Nerven verloren hätte und hektisch geworden wäre, blieb man cool bis man wieder vollzählig war. Trainer Kinsces nahm dann beim Stand von 19:23 die Auszeit, die Spieler holten einmal Luft und übernahmen sofort wieder das Spiel. Das lag auch am Fanblock, der nach einen kurzen Schockmoment das Rudel dermaßen anfeuerte, dass man fast von einem Heimspiel in Diefflen sprechen konnte.
Es folgte ein letztes Kräfteringen, in dem es über vier Minuten zu keinem Tor kam (was allerdings auch daran lag, dass die Unparteiischen nach einem üblen Foul auf den Zeitstopp verzichtet hatten. Ein kleiner Ausreißer in einer sonst sehr starken Leistung.). Dann netzten nacheinander Maikel Arnold und Kapitän Rudolph ein. Als es zusätzlich eine weitere Disqualifikation für den HCD gab, war der Drops gelutscht. Das Rudel, das bereits in den letzten Minuten frenetisch gefeiert wurde, spielte sauber runter und gewann mit 23:31.

Ein großes Kompliment sei an dieser Stelle den Unparteiischen Oeser und Teich ausgesprochen, welche das Match in diesem Hexenkessel jederzeit unter Kontrolle hatten. Natürlich muss man nicht jede Entscheidung der beiden gut finden, Fakt ist aber, dass das Gespann in einer ohnehin schon sehr hart geführten Partie durch eine klare Linie dafür sorgte, dass das Spiel nicht noch weiter eskalierte. Dass ein Hallensprecher dann die gespannte Atmosphäre zwischen den Fans und den Mannschaften künstlich aufheizte, indem er nach der Halbzeit dazu aufrief, den Wölfen „wehzutun“, einfach unnötig.

Fazit: An diesem Abend zeigte sich, wieder einmal, was die Spielweise der Jungs in dieser Saison auszeichnet: Jederzeit sind die Wölfe in der Lage das Tempo beliebig anzuziehen und den Gegner unter Druck zu setzen. LA Timo Scherer fasste nach dem Spiel schön zusammen: „Es gibt für einen Gegner nichts, was so demotiviert, als wenn er sich Tore mühsam, minutenlang erarbeiten muss und innerhalb von Sekunden erfolgt der Gegenschlag“. Und das können die Wölfe:
Alle Spieler stehen in dieser Saison füreinander ein, egal, wer auf der Platte steht, es gibt keinen Leistungseinbruch auf Rückraum und Außen, auch am Kreis hat man mit Altpeter eine Variante um den immer ackernden Rudolph etwas zu entlasten. Und was die Tormänner angeht, so ist man mit Vincent Hein, dem wir an dieser Stelle gute Besserung wünschen, Sven Klein und Marvin Theobald geradezu verwöhnt. Wohin die Reise der Wölfe nun geht, wird sich zeigen. RPS-Luft darf das Rudel zumindest schon mal schnuppern: Am 28.11.2023, 19:30 wird man sich im Pokal den Illtaler Zebras stellen. Mit 6 Siegen, einem Unentschieden und 5 Niederlagen residiert die MSG derzeit genau im Mittelfeld der Oberliga. In der freien Wildbahn wäre das Duell zwischen Wolf und Zebra schnell entschieden, in der Halle aber, wird es spannend! Also, kommt vorbei und feuert die Mannschaft an, die sich abschließend noch bei ihren Fans für die tolle Unterstützung bedanken möchte!
Ein herzlicher Glückwunsch geht außerdem noch an Kapitän Rudolph, der nach dem Sieg mit der Mannschaft in seinen 28. Geburtstag reinfeierte und damit weiterhin im besten Handballalter ist 😉 Wir wünschen ihm noch viel erfolgreiche Jahre!

Statistik:

Sven Klein, Phillip Kewenig 7 4/4, Karsten Meeusen, Sascha Becker 3, Marcel Rudolph 6, Lukas Schwindling, Timo Scherer 3, Elias Erbe, Marvin Theobald, David Pfiffer 2 2/1, Samir Altpeter 2, Michael Arnold 8, Vincent Hein, A Laszlo Kinces, B Markus Erschens, C Christian Trenz.