08.11.15
„Lauril Baumwachs“ von Lambert Gartenbedarf…das waren noch Zeiten
HSV Püttlingen vs. HSV Merzig-Hilbringen 18:32 (10:19)
Ihr habt schon gewartet? – Satirezeit!
Die „Zwoot“ gewinnt auch Ihr 6. Saisonspiel klar und überlegen gegen den HSV Püttlingen auswärts 18:32 (10:19) – Noch 2 Wochen bis zum Lokalderby gegen die Wombats II
Kinder, Kinder waren das noch Zeiten, als der HELA-Cup noch HELA-Cup hieß und Handballspiele nach 60 Spielminuten noch 19:18 ausgingen, als der HSV in der Jugend noch eine der ersten Adressen im Saarland war und es in der unteren Poststraße noch den altehrwürdigen Gartenbedarfsfachhandel Lambert gab. Sicherlich fragt sich der geneigte Leser nun, was Gartenbedarf mit Handball zu tun hat…ganz einfach…Harz!
„Lauril Baumwachs“ hieß das Gartenbedarfsprodukt, dass des Handballers Herz damals höher schlagen ließ. Ein natürliches Baumextrakt, das zweckentfremdet ein prima Haftmittel für alle Hallen-Rastellis abgab. Mit eine paar Gramm an den vordersten Extremitäten war das Spielgerät exzellent zu beherrschen ohne das Ball und Hand dabei eine untrennbare Fusion eingingen. Heute sieht die Sache anders aus. Das Naturprodukt ist längst durch hochleistungsfähige Industrieprodukte, speziell für den Handballsport entwickelt, ersetzt worden. Schließlich hat sich der Sport weiterentwickelt und ist deutlich schneller geworden…zumindest in den oberen Spielklassen und im Leistungssport (…aber nicht in der Bezirksklasse West 😉 ). Bereits mit kleinsten Mengen von der klebrigen Masse macht man sich das Spielgerät hörig und hat alles fest im Griff. Doch einen Fehler darf man nicht machen…man darf es nicht übertreiben! In der Bezirksliga und insbesondere bis nach Püttlingen hat sich dieser wichtige Gebrauchshinweis allerdings noch nicht herumgesprochen. Bereits beim ersten Betreten der Spielfläche bemerkten unsere Jungs, das selbst der Hallenboden mit Haftmittel behandelt worden zu sein schien und jeder Schritt erzeugte ein Geräusch, als würde man sich die zu üppig geratene Körperbehaarung entfernen. Aber zum Spiel…
Der Gegner wurde als durchaus spielstärker als die Kontrahenten der vergangene Partien eingeschätzt und siehe da, es stimmte, der HSV hielt im Gegensatz zu Saarlouis und Perl ganze 5:33 Minuten mit. Erst nach dieser gefühlten Ewigkeit zog der Tabellenführer erstmals auf zwei Treffer davon und der übliche „Spielfilm der Überlegenheit“ begann auf der grünen Platte abzulaufen. Es schien sich die übliche Langeweile einzustellen, wäre da nicht die eingangs erwähnte Haftmittelproblematik gewesen. Für die geschätzt 20-köpfige Zuschauermasse hielt die Partie einige Kuriositäten bereit. Dank des hauptsächlich durch die Gastgeber ( Mit Verlaub: Harz ersetzt keine handballerische Grundausbildung! ) verursachten Harzüberschuss kam es zu erfolgreichen, jedoch unbeabsichtigten Hebern aus dem Rückraum und zu ebenso ungeplanten Aufsetzern, die unter der Torlatte einschlugen…Verrückt! Witziger Weise landeten aber auch perfekt vorbereitete und technisch sauber angesetzte Torwürfe meilenweit neben oder über dem Tor. Je länger das Spiel andauerte, desto größer war die Überlegenheit der „Zwooten“. Wie immer unnachahmlich in der Offensive und wie gewohnt resolut in der Deckung, zog man Treffer um Treffer davon. Zwischenergebnis war ein Halbzeitstand von 19:10 aus Sicht der Merziger.
Die Halbzeitpause nutzten einige Spieler um ihre sprichwörtlichen Wunden zu lecken. Jetzt ungelogen…das Spielgerät riss einem mit zunehmender Nutzung buchstäblich die Haut von den Händen. Nach Spielende hätten die Spieler getrost einen Bankraub begehen können, denn Fingerabdrücke wären am Tatort nicht hinterlassen worden. Das an diesem Tag recht gleichgültige, zweiköpfige mobile Schiedsgericht hätte zu diesem Zeitpunkt noch einmal die Möglichkeit gehabt sich auszuzeichnen, hätte dem allgemeinen Flehen nachgeben und das Austauschen des Spielballes anweisen können. Leider Pustekuchen! Den zweiten Durchgang gestaltete der Klassenprimus zwar ähnlich überlegen wie den Ersten, jedoch sank das spielerische Niveau und stieg die Fehlerquote mit jedem Griff in die Harzdose. So macht Handball wenig Spaß. Das Spiel endete letztlich klar mit 32:18 für die „Zwoot“. Jeder mitgereiste Spieler wurde eingesetzt und allein fünf Spieler erzielten 4 oder mehr Treffer.
Das tatsächliche Highlight gab es dann in der „3. Halbzeit“: Den neuen „WunderBurger“ in der WunderBar, die sich einen wahren Zauberer an den Herd geholt zu haben scheinen. Überhaupt ist jedem Neugierigen ein Besuch in der aufgepeppten Version des früheren Stadtkrugs nur wärmstens zu empfehlen. Bernhard und Christian Jennet haben wirklich eine interessante Alternative zu den Lokalen in der Merziger Altstadt geschaffen und bieten einem breiten Publikum ein immer breiter werdendes Angebot. Einen Platz beim 1. Steakabend der WunderBAR am 03. Dez. haben sich die Jungs von der „Zwooten“ jedenfalls schon gesichert.
Handballerisch geht es am nächsten Samstag, den 14.11.2015 um 17:30 Uhr wird die Partie gegen den HC St. Johann im Thiels-Park angepfiffen.
Sie werden erwartet!
P.S. Es lebe die Pressefreiheit 😉
Dirk S.