12.03.16, Saarbrücker Zeitung
HSV Merzig-Hilbringen und das Verletzungspech – Samstag kommt Mundenheim
Angeschlagene Wölfe versuchen, angriffslustigen Hornissen den Stachel zu ziehen: Handball-Oberligist HSV Merzig-Hilbringen erwartet an diesem Samstag im Heimspiel gegen Liga-Primus VTV Mundenheim eine Herkulesaufgabe.
Von SZ-Mitarbeiter
Roland Schmidt
Merzig. Marcus Simowski hat einen Traum: „Ich liebe es, 6 gegen 6 zu trainieren. Und das akribisch. Bis auf den Gegenstoß bietet diese Trainingsform alles, was man braucht“, seufzt der Trainer des Handball-Oberligisten HSV Merzig-Hilbringen. Denn die Realität sieht anders aus. Und sie ähnelt eher einem Albtraum. „Wegen vieler Ausfälle trainieren wir seit November nur in der Kleingruppe. Die dritte Einheit wurde ins Fitnessstudio verlegt. Wir arbeiten vor allem individuell, notgedrungen. Anders geht es nicht“, berichtet Simowski.
Die Personalsituation beim HSV ist nach wie vor prekär, die Stimmung nach dem Remis bei Schlusslicht HSG Eckbachtal trübe und der Abstand zur Abstiegszone auf vier Punkte geschrumpft. Ein Erfolgserlebnis müsste her, doch ausgerechnet jetzt schaut Tabellenführer VTV Mundenheim in der Thielspark-Halle vorbei.
Nächster Ausfall zu befürchten
Eine gute Vorbereitung wäre nötig, um den angriffslustigen Hornissen an diesem Samstag ab 19.30 Uhr halbwegs Paroli bieten zu können. Das Ideal: Sechs-Mann-Angriff trifft auf Sechs-Mann-Abwehr. Vertraute Lauf- und Pass-Wege werden mit spielnahen Übungsformen aufgefrischt, Defensivhandlungen auf den Gegner abgestimmt und bis zum Abwinken wiederholt. Doch das geht alles nicht.
Aber woran liegt es, dass sich beim HSV so viele Leistungsträger schwer verletzen? Sicher nicht an Marcus Simowski. Der frühere Bundesliga-Kreisläufer zählt zu den kompetentesten Übungsleitern des Handball-Verbandes Saar. Das Unheil begann schon vor der Saison mit dem Karriere-Aus von Rückraumspieler Lucian Scheid nach einem plötzlichen Bandscheibenvorfall. Dann fiel Allrounder Julius Rost wegen einer Patellasehnen-Entzündung komplett aus. Christian Jung erwischte es nach überstandener Schulterverletzung bereits im fünften Spiel an der anderen Schulter, David Pfiffer fiel mit einem gebrochenen Wadenbein aus.
„Wir haben einfach Pech, riesiges Pech. Wie vor einer Woche, als Tomas Kraucevicius einem Mitspieler im Training auf den Fuß sprang und umknickte. Was soll man da machen?“, fragt sich Simowski und wirkt ratlos. Ob der litauische Torjäger gegen die VTV Mundenheim spielen kann, ist fraglich.
Rechtsaußen Laszlo Kincses muss wegen seiner Kreuzbandverletzung auf jeden Fall weiter passen. „Ich hatte diesmal nur sechs gesunde Spieler im Training, und jetzt kommt die Nummer eins“, stöhnt Simowski.