13.12.16
Liebe Mitglieder, liebe Trainer und Betreuer, liebe Eltern, liebe Kinder- und Jugendliche,
seit Jahren besteht zwischen dem HSV Merzig-Hilbringen und dem TuS Brotdorf eine Jugendspielgemeinschaft. Wir haben seinerzeit die Kräfte gebündelt um zum einen allen Kindern aus unserer Handballregion ein leistungsgerechtes Angebot bieten zu können und zum anderen um unsere Top-Talente in den beiden Vereinen zu halten. Im männlichen Bereich mündete die SG zunächst in der Herrenspielgemeinschaft HF Merzig/Brotdorf. Eine weitere Zusammenarbeit im Frauenbereich schien damals mittelfristig im Bereich des Möglichen, ließ sich aber über die vergangenen Jahre nicht realisieren.
Nach der für den HSV überraschenden Trennung der HF Spielgemeinschaft durch den TuS Brotdorf im männl. Aktivenbereich zum Ende der Saison 2013/14 hatten sich Vorstand und Jugendtrainerteam des HSV darauf geeinigt, die Jugendspielgemeinschaft zum Wohle der jungen Spielerinnen und Spieler aufrecht zu erhalten. Für uns alle haben damals die Vorteile der SG überwogen und wir waren uns sicher, die Zusammenarbeit mit dem TuS Brotdorf für unsere Kinder vertrauensvoll weiter zu führen. Dies trotz der Problematik, in Zukunft zwei Vereine mit inzw. insgesamt 12 Aktiven-Mannschaften im männlichen und weiblichen Bereich mit Spielern- und Spielerinnen aus dem eigenen Nachwuchs zu ergänzen. Nach nunmehr drei Jahren der Kooperation nach der HF-Trennung wurde es Zeit Bilanz zu ziehen.
Der HSV Merzig-Hilbringen ist zu dem Ergebnis gekommen, die Jugendspielgemeinschaft mit dem TuS Brotdorf zum Ende der Saison 2016/17 aufzulösen und seine Jugendarbeit wieder in die eigenen Hände zu nehmen. Der Vorstand des HSV hat dies nach reiflicher Überlegung in seiner Sitzung am 14.11.2016 einstimmig beschlossen. Auch die HSV-Jugentrainer bestätigten den Beschluss ohne Gegenstimme.
Wir möchten Euch allen an dieser Stelle erklären, was uns dazu bewogen hat:
Zum einen hat sich unsere sportliche Situation in den gemeinsamen SG-Zeiten nicht so entwickelt wie erhofft. Zwar können wir in den Jugendspielklassen die meisten Jahrgänge doppelt besetzen und wir haben Erfolge in den unteren und mittleren Altersklassen zu verzeichnen. Allerdings haben uns in der Spitze in den letzten Jahren immer wieder Jugendliche trotz der SG verlassen. Es gelingt uns außerdem nicht ausreichend Spieler bis in das aktiven Alter und auch darüber hinaus im Verein zu halten, was wir u.a. auch auf eine fehlende Vereinsidentifikation zurückführen. Darüber hinaus gibt es häufig sportliche Defizite bei aktivierten Jugendspielern. Unser gemeinsames Jugendkonzept existiert zwar auf dem Papier, wird allerdings nicht ausreichend umgesetzt.
Wir sind innerhalb der SG in unseren Maßnahmen zur Vereinsidentifikation beschränkt, denn unsere Jugendlichen spielen und trainieren in zwei verschiedenen Hallen, mal im Trikot des HSV und mal im Trikot des TuS. Beide Vereine tun ihr Möglichstes, die Talente an sich zu binden. Jugendspieler werden aus diesem Grund immer früher aktiviert und so gibt es bereits seit zwei Jahren keine männl. A-Jugend-Mannschaft mehr in der SG. Die Aufteilung der aktivierten Jugendspieler – sofern überhaupt vorhanden – auf zwei eigenständige Vereine kann jedoch nur funktionieren, wenn zwischen beiden Vereinen absolutes Vertrauen besteht. Wir haben dieses Vertrauen in die Verantwortlichen unseres Kooperationspartners in den letzten Monaten und Jahren jedoch leider verloren.
Ehrenamtliche Trainer und Helfer haben uns zudem in den vergangenen Jahren verlassen bzw. pausieren, da sie den Koordinationsaufwand, den die SG mit sich bringt, nicht mehr mit tragen wollten. Zudem wurde in der Vergangenheit oft keine Einigung bei den Trainerbesetzungen für die einzelnen Jugendteams erzielt.
Natürlich werden wir durch die Trennung zunächst, vor allem quantitativ, einen Rückschritt machen und wir sind uns darüber im Klaren, dass nun Mannschaften und vielleicht auch Freundschaften, die in den letzten Jahren zusammen gewachsen sind, auseinanderbrechen.
Der demografische Wandel führt im ganzen Saarland zu einer Flut an Spielgemeinschaften. Uns ist bewusst, dass wir ein gewisses Risiko eingehen und in Zukunft alle zusammen mehr investieren müssen. Wir sind allerdings bereits jetzt auf einem guten Weg. Wir haben in den letzten Jahren viel Arbeit in unseren Mini- und F-Jugendbereich investiert. Auch unser Engagement an den Schulen im Umkreis wurde ausgeweitet. Dies hat zu einem starken Zulauf innerhalb dieser Bereiche geführt. Wir möchten diese Bereiche zukünftig weiter ausbauen und sind überzeugt davon, dass wir damit wieder selbst den Grundstein für eine solide und erfolgreiche Jugendabteilung legen und entstehende Lücken gezielt schließen können. Zudem verfügen wir aktuell wieder über viele Spielerinnen und Spieler, die es in die Saarlandauswahl geschafft haben. Diese Jugendlichen wollen wir fördern und in naher Zukunft auch das Projekt Jugend-RPS-Oberliga angehen. Nichts desto trotz ist und bleibt der HSV in erster Linie ein Verein für den Breitensport! Wir haben uns zum Ziel gesetzt, unseren eigenen sportlichen Konzeptionen, die auf denen der Aktiven aufbauen, in einem neuen Jugendkonzept umzusetzen. Dieses Konzept wird neben den sportlichen Aspekten einer bestmöglichen Ausbildung auch Werte des gemeinsamen Vereinslebens enthalten.
Wir möchten auf diesem Wege wieder zurückkehren zu den Wurzeln des HSV, denn in der Vergangenheit waren wir für eine hervorragende Jugendarbeit bekannt und haben von ihr profitiert. Wir möchten wieder Spielerinnen und Spieler ausbilden, die auch über den reinen Sport hinaus im Verein engagiert sind und alte Weggefährten zurückholen, die ihre Erfahrungen als Trainer und Betreuer weitergeben wollen.
Auch in Sachen Anschlussförderung haben wir in den letzten Jahren gute Voraussetzungen geschaffen. Im Damenbereich hat sich die FSG Merzig/Losheim etabliert, die vor dieser Saison mit unserem Partner TV Losheim gegründet wurde. Die beiden FSG-Teams gehen ambitioniert in die Zukunft. Im Herrenbereich haben wir mit dem Aufstieg der zweiten Mannschaft in die Verbandsliga den Anschluss an die erste Mannschaft geschafft. Die dritte Mannschaft wurde deutlich verjüngt und versucht den Aufstieg in die A-Klasse zu schaffen. Somit verfügen wir über ambitionierte aktive Mannschaften, um unseren Jugendlichen eine sportliche Heimat bieten zu können.
Neben unseren „Events“ wie dem SparkassenCup, dem HaLuWeBa, dem Handball-Camp, unserem Miniturnier, dem Ernst-Thiel-Cup und dem Viezfest wollen wir die Heimspieltage wieder zu den Highlights der HSV-Handballwoche machen, bei denen der Verein und insbesondere seine Mitglieder zusammenkommen.
Trotz dieses Schlußstriches unter die Zusammenarbeit möchten wir das Verhältnis mit dem TuS Brotdorf partnerschaftlich fortführen. Wir wünschen uns für die Zukunft ein freundschaftliches Nebeneinander zweier Merziger Handballvereine, wie es seit 3 Jahren wieder im Aktivenbereich der Männer praktiziert wird, die ihre Vereinsarbeit wieder vollständig in den eigenen Händen halten und unter eigener Flagge antreten. Die Entscheidung haben wir uns nicht leicht gemacht, sie ist jedoch die Folge einer stetigen Entwicklung und bietet beiden Vereinen die Chance sich neu aufzustellen.
Wir möchten Euch alle einladen, dieses wichtige und ambitionierte Projekt für die Zukunft zu unterstützen und uns die Treue zu halten. Zusammen können wir uns wieder auf unsere Stärke, die Jugendarbeit, konzentrieren um unseren Verein lebendig zu halten! Am Ende mussten wir aber eine Entscheidung für die zukünftige Entwicklung unseres Vereins, des HSV Merzig-Hilbringen treffen.
Euer HSV Merzig/Hilbringen